Autor und Comedian Helmi Sigg umrundete mit seiner Frau, der Fotografin Barbara Sigg, in elf Tagen Schottland. Sie besuchten Schlösser und Hochebenen, staunten, stellten Fragen, tranken Whisky und assen frittierte Marsriegel. Ein rasantes Reisetagebuch.
Die Herausforderung: Wir fahren links und steuern rechts. Die Strecke von Edinburgh nach St. Andrew, unser erstes Ziel, hat Stressfaktor 12. Doch bald haben wir den Verkehr und das Auto im Griff.
Was haben wir uns gefreut. Endlich sind wir in «Alba» – so Schottland auf Gälisch – und hoch die Ostküste entlang auf dem Weg in die Highlands.
«Einmal muss man die Geburtsstätte des Golfs – St. Andrew – bespielt haben», lautet die Devise vieler Schlägerschwinger. Oder: «Golf ist keine Frage von Leben und Tod – Golf ist wichtiger.» Unser Interesse gilt aber einem frittierten Marsriegel.
Stonehaven, etwa eine Stunde später. Im legendären Carron, einem Fish-&-Chips-Takeaway, hängt die schriftliche Beglaubigung: Hier wurde 1992 zum ersten Mal ein Marsriegel frittiert. Jenny Middleton (58), Managerin, bereitet ihn zu. Eine Minute später
ist der leere Laden voller asiatischer Touristen, die alle unbedingt den «deep fried»-Schokoriegel haben müssen. Er ist süss und schmeckt fantastisch.
Leicht überzuckert reisen wir danach durch die Lowlands weiter hoch bis nach Douneside House, einem herrschaftlichen Hotel an der Grenze des 3800 Quadratkilometer grossen Cairngorms Nationalparks. Burger, Bier und gute Nacht.
Ein rosa Schloss, Shortbread und Meeresidylle
Haggis, die schottische Nationalspeise zum Frühstück, und dann nordwärts nach Forres. Kurzer Halt beim Craigievar Castle, einer rosa Burg aus dem 17. Jahrhundert. Es ist frühmorgens, ausser Vogelgezwitscher herrscht hier absolute Ruhe. Sadie Crook (18) taucht auf und offeriert eine Führung.
Huntley steht auf dem Plan. Dort produziert man das legendäre Dean's Shortbread seit 1975. Angekommen, giesst es innerhalb von Minuten wie aus Kübeln. Es stimmt also: Wenn dir das Wetter in Schottland nicht gefällt, dann warte eine Minute. Es dauert deren fünf!
Wir testen von den Butterkeksen den Klassiker und sind begeistert. Gestärkt besuchen wir an der Nordküste das Fischerdorf Pennan. Hier befindet sich die berühmte rote Telefonkabine aus dem Film «Local Hero». Doch schöner ist Crovie, ein Dorf am Meer, ein paar Küstenlängen weiter, bestehend aus einer einzigen Häuserreihe. Im Knockomie Inn in Forres beziehen wir Unterkunft für zwei Tage.
Monster, Magier und ein Kilt
Zuerst wirds touristisch: Loch Ness, Visitors Center und dann die Ruinen von Urquhart Castle. Später umrunden wir den 37 Kilometer langen und 1,5 Kilometer breiten See und suchen eine andere Ruine auf, das Boleskine House. Früher wohnten darin der Okkultist Aleister Crowley (1875–1947) und in den 70er-Jahren Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page (75). Auf verbotenem Pfad gehen wir hoch und stehen vor dem vor drei Jahren abgebrannten Gebäude. Wohliges Gruseln.
Auf nach Inverness, dort will ich endlich in einen Kilt schlüpfen. Für einen Schottenrock braucht es 7,5 Meter Stoff aus reiner Schafswolle. Preis: ab 400 Pfund (knapp 500 Franken). Die Stoffmuster (Tartans) zeigen die Zugehörigkeit zu schottischen Clans. Andrea Melchionna (31), Shop-Assistentin im Kiltmaker-Shop vom Highland House of Fraser, macht es möglich. Kaum stehe ich auf der Strasse, werde ich von Touristinnen bedrängt, alle wollen auf ein Foto mit mir.
Der Zwischenhalt an der Ostküste hat sich gelohnt. Dunrobin Castle in Goldspie mit seinen 189 Zimmern ist das grösste Schloss in den Highlands. Dies ist die gefühlt längste Etappe und führt uns zum nördlichsten Punkt der britischen Hauptinsel: Dunnet Head. Die Sonne scheint, der Wind pfeift, und der malerische Leuchtturm macht das Bild perfekt.
Bevor wir Bettyhill ansteuern, relaxen wir an dem am Weg liegenden, einsamen Strathy Beach. Eine gute Viertelstunde plaudern wir mit der Meeresbiologin Lauren Smith, die mit ihrer Working-Spaniel-Hündin Tattie auf der Suche nach seltenen Haifisch-Eiern für ihre Studien ist.
Die Herausforderung: Wir fahren links und steuern rechts. Die Strecke von Edinburgh nach St. Andrew, unser erstes Ziel, hat Stressfaktor 12. Doch bald haben wir den Verkehr und das Auto im Griff.
Was haben wir uns gefreut. Endlich sind wir in «Alba» – so Schottland auf Gälisch – und hoch die Ostküste entlang auf dem Weg in die Highlands.
«Einmal muss man die Geburtsstätte des Golfs – St. Andrew – bespielt haben», lautet die Devise vieler Schlägerschwinger. Oder: «Golf ist keine Frage von Leben und Tod – Golf ist wichtiger.» Unser Interesse gilt aber einem frittierten Marsriegel.
Stonehaven, etwa eine Stunde später. Im legendären Carron, einem Fish-&-Chips-Takeaway, hängt die schriftliche Beglaubigung: Hier wurde 1992 zum ersten Mal ein Marsriegel frittiert. Jenny Middleton (58), Managerin, bereitet ihn zu. Eine Minute später
ist der leere Laden voller asiatischer Touristen, die alle unbedingt den «deep fried»-Schokoriegel haben müssen. Er ist süss und schmeckt fantastisch.
Leicht überzuckert reisen wir danach durch die Lowlands weiter hoch bis nach Douneside House, einem herrschaftlichen Hotel an der Grenze des 3800 Quadratkilometer grossen Cairngorms Nationalparks. Burger, Bier und gute Nacht.
Ein rosa Schloss, Shortbread und Meeresidylle
Haggis, die schottische Nationalspeise zum Frühstück, und dann nordwärts nach Forres. Kurzer Halt beim Craigievar Castle, einer rosa Burg aus dem 17. Jahrhundert. Es ist frühmorgens, ausser Vogelgezwitscher herrscht hier absolute Ruhe. Sadie Crook (18) taucht auf und offeriert eine Führung.
Huntley steht auf dem Plan. Dort produziert man das legendäre Dean's Shortbread seit 1975. Angekommen, giesst es innerhalb von Minuten wie aus Kübeln. Es stimmt also: Wenn dir das Wetter in Schottland nicht gefällt, dann warte eine Minute. Es dauert deren fünf!
Wir testen von den Butterkeksen den Klassiker und sind begeistert. Gestärkt besuchen wir an der Nordküste das Fischerdorf Pennan. Hier befindet sich die berühmte rote Telefonkabine aus dem Film «Local Hero». Doch schöner ist Crovie, ein Dorf am Meer, ein paar Küstenlängen weiter, bestehend aus einer einzigen Häuserreihe. Im Knockomie Inn in Forres beziehen wir Unterkunft für zwei Tage.
Monster, Magier und ein Kilt
Zuerst wirds touristisch: Loch Ness, Visitors Center und dann die Ruinen von Urquhart Castle. Später umrunden wir den 37 Kilometer langen und 1,5 Kilometer breiten See und suchen eine andere Ruine auf, das Boleskine House. Früher wohnten darin der Okkultist Aleister Crowley (1875–1947) und in den 70er-Jahren Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page (75). Auf verbotenem Pfad gehen wir hoch und stehen vor dem vor drei Jahren abgebrannten Gebäude. Wohliges Gruseln.
Auf nach Inverness, dort will ich endlich in einen Kilt schlüpfen. Für einen Schottenrock braucht es 7,5 Meter Stoff aus reiner Schafswolle. Preis: ab 400 Pfund (knapp 500 Franken). Die Stoffmuster (Tartans) zeigen die Zugehörigkeit zu schottischen Clans. Andrea Melchionna (31), Shop-Assistentin im Kiltmaker-Shop vom Highland House of Fraser, macht es möglich. Kaum stehe ich auf der Strasse, werde ich von Touristinnen bedrängt, alle wollen auf ein Foto mit mir.
Der Zwischenhalt an der Ostküste hat sich gelohnt. Dunrobin Castle in Goldspie mit seinen 189 Zimmern ist das grösste Schloss in den Highlands. Dies ist die gefühlt längste Etappe und führt uns zum nördlichsten Punkt der britischen Hauptinsel: Dunnet Head. Die Sonne scheint, der Wind pfeift, und der malerische Leuchtturm macht das Bild perfekt.
Bevor wir Bettyhill ansteuern, relaxen wir an dem am Weg liegenden, einsamen Strathy Beach. Eine gute Viertelstunde plaudern wir mit der Meeresbiologin Lauren Smith, die mit ihrer Working-Spaniel-Hündin Tattie auf der Suche nach seltenen Haifisch-Eiern für ihre Studien ist.