Renten-Krise ohne Grenzen: Armutswelle erfasst auch Schottlands Senioren

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      Renten-Krise ohne Grenzen: Armutswelle erfasst auch Schottlands Senioren

      Der finstere Trend einer zunehmenden Altersarmut macht sich nicht nur in Deutschland bemerkbar. Im besonders stark betroffenen Schottland fordern gemeinnützige Organisationen nun die Regierung zum Handeln auf.

      In Schottland wird ein Leben in Altersarmut immer häufiger zur Lebensrealität vieler Rentner. Wie die „ North Edinburgh News “ berichtet, brachte eine kürzlich veröffentlichte Studie die erschreckenden Zahlen ans Licht: Über 150.000 Rentner in Schottland leben in Armut, und die Zahl derer, die in schwerer Armut leben, ist um mehr als 30 Prozent gestiegen.

      Rentenorganisation fordert britische Regierung zum Handeln aufJoanna Elson, Geschäftsführerin des gemeinnützigen Unternehmens „Independent Age“, kommentierte die Entwicklungen mit scharfen Worten: „Es ist offensichtlich, dass ein radikaler Wandel in der Politik der britischen und schottischen Regierung erforderlich ist, um diesen alarmierenden Trend umzukehren.“ Laut Elson verfüge die britische Regierung bereits über alle nötigen Mittel, um für eine Veränderung zu sorgen – jetzt fordert sie dazu auf, diese zu nutzen.

      Aber auch die schottische Regierung habe ihre Pflicht zu erfüllen: „Die schottische Regierung hat ebenfalls die Verantwortung, den Maßstab dieses Problems zu erkennen und auf diese alarmierenden Daten zu reagieren, indem sie dringend eine Strategie gegen Altersarmut einführt“, so Elson.

      Zehn Millionen Rentner in Deutschland bekommen unter 1100 Euro RenteAber auch in Deutschland stellt Altersarmut ein ernstzunehmendes Problem dar. Auf eine Anfrage des Bündnis Sahra Wagenknecht wurde bekannt, dass hierzulande rund 10,1 Millionen Menschen weniger als 1100 Euro monatlich aus ihrer gesetzlichen Rente erhalten. Damit fallen 54,3 Prozent aller gesetzlichen Renten unter die Armutsgrenze, die bei einem Monatseinkommen von 1250 Euro liegt. Sahra Wagenknecht kritisiert, dass Millionen von Menschen im Alter in Armut entlassen werden und fordert mehr Einfluss der Bürger auf die Zukunft ihrer Renten.

      Die Rentenfrage sorgt ebenfalls in der Ampel-Koalition für Konflikte. Das von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) angekündigte Rentenpaket II würde laut den Grünen nicht für die nötige Entlastung sorgen. Wagenknecht betrachtet das Versprechen von Heil, das Rentenniveau dauerhaft auf diesem Level zu sichern, ebenfalls kritisch: „Wenn mehr als die Hälfte der gesetzlichen Renten im Land unter 1100 Euro liegt, dann ist das keine Verheißung, sondern eine Verhöhnung der Menschen.“

      Während das Bundessozialministerium auf die Möglichkeit zur privaten Vorsorge verweist, berichtet die „ Frankfurter Rundschau “, dass besonders junge Menschen zwischen 18 und 34 Jahren bereits verstärkt privat für ihr Alter vorsorgen. Wagenknecht hingegen fordert ein Rentensystem, in das alle Bürger einzahlen – auch Beamte. Aufgrund derer hohen Pensionen könnte dies aus Expertensicht hingegen besonders zu Beginn zu einer zusätzlichen Belastung der Rentenkassen führen.

      Quelle: Focus