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    Es gibt 350 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von scotlandfever.

      William & Catherine: Zu Besuch in Balmoral



      Ein Wochenende im Kreis der Familie verbrachten Prinz William, Catherine und der kleine George auf dem schottischen Sommersitz Schloss Balmoral. Für den Urgroßvater Prinz Philip war es die erste Chance, Prinz George persönlich kennenzulernen.

      Wenn sie frische Luft und Ruhe tanken wollen, kommen sie alle nach Balmoral. Lange war darüber spekuliert worden, nun zeigen Bilder von diesem Wochenende, dass auch Prinz William und seine kleine Familie nicht auf den traditionellen Sommerausflug nach Schottland verzichten mochten. Fotos vom Sonntag (22. September) zeigen William hinter dem Steuer eines Autos, in dem auch seine Frau, Herzogin Catherine, sitzt. Sie waren unterwegs zum sonntäglichen royalen Kirchgang in der "Crathie Kirk". Ob ihr kleiner Sohn George mit dabei ist, ist nicht genau zu erkennen. Catherines Platz auf dem Beifahrersitz spricht jedoch dagegen, sie setzte sich sonst in der Regel nach hinten, wenn die Babyschale auf der Rückbank stand. Auch auf dem Weg in die Kirche hinein war von Prinz George nichts zu sehen. Vielleicht blieb er auch einfach mit der Nanny im Schloss. Die Herzogin hatte Bekanntes aus ihrem Kleiderschrank gegriffen. Auf dem Kopf trug sie einen Hut von "Lock and Company" aus der "Fairy Tale"-Kollektion. Ihren Karomantel von "Moloh" konnten die Fans bereits im April 2013 bewundern, als die schwangere Kate Schottland besuchte. Karo für Schottland scheint da die Devise - und Catherine war nicht die einzige in der Familie, die so dachte.

      Quelle: Gala.de


      “For where all love is, the speaking is unnecessary. It is all. It is undying. And it is enough.”



      "I wanted ye from the first moment I saw ye. But I loved ye when ye wept in my arms that first night at Leoch. But now...I wake up every day, and I find that I love you more than I did the day before."

      Cameron wechselte Schottland-Minister aus

      Ein Jahr vor dem Referendum zur Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien hat der britische Premierminister David Cameron seinen Schottland-Minister ausgewechselt.

      Amtsinhaber Michael Moore wird durch Alistair Carmichael, den bisherigen Fraktionschef der Liberaldemokraten im Unterhaus, ersetzt. Das teilte die Regierung am Montag mit.

      Bereits zuvor waren mit Chloe Smith, John Randall und Simon Burns mehrere Regierungsmitglieder aus der zweiten Reihe zurückgetreten. Moore zeigte sich nach der Entscheidung enttäuscht.

      Der Fraktionschef der für die Unabhängigkeit eintretenden Schottischen Nationalpartei, Angus Robertson, bezeichnete den Personalwechsel als „Panik“.

      Mit Carmichael werde jemand zum Schottland-Minister ernannt, der noch vor kurzem für die Auflösung dieses Ministeriums eingetreten sei.

      Quelle: stol.it


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      Vielleicht, dass die Schotten doch noch umdenken? :D Ich kann es dir nicht sagen.


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      Snowden kandidiert als Rektor der Uni Glasgow

      US-Whistleblower Edward Snowden hat die Sympathie von Studenten in Schottland und Deutschland. Während er in Glasgow Rektor werden könnte, diskutiert die Uni Rostock über die Verleihung des Ehrendoktorhuts.

      Für Edward Snowden dürfte der Posten eher symbolischer Natur sein: Britischen Medienberichten zufolge kandidiert der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter für das Amt des Rektors der Universität Glasgow. "Edward Snowdens Kandidatur ist eine einzigartige Gelegenheit, um dem mutigen Whistleblower unsere Dankbarkeit auszudrücken", teilte die Unterstützerkampagne der Berichterstattung zufolge mit. Eine Sprecherin der Universität Glasgow hat demnach die Kandidatur bestätigt. Eine Gruppe von Studenten soll über einen Vermittler Kontakt mit Snowden aufgenommen haben.

      Der Rektor vertritt nach Angaben der Universität die Interessen der Studenten und ist auch Vorsitzender des Finanzausschusses. Snowden würde die Aufgaben vermutlich nicht persönlich wahrnehmen können, was in der Geschichte der Universität jedoch schon häufiger der Fall war. So wurde der Anti-Apartheid-Aktivistin Winnie Mandela nicht erlaubt, Südafrika im Jahr 1987 für die Wahl und Ernennung zur Rektorin zu verlassen. Auch der israelische Nuklearexperte Mordechai Vanunu, der das Atomprogramm seines Landes aufgedeckt hatte, konnte nach seiner Wahl im Jahr 2004 nie nach Schottland reisen. Er soll aber seine Verhaftung riskiert haben, um im Austausch mit den Studenten bleiben zu können. Derzeit vertritt der liberaldemokratische Politiker Charles Kennedy die Interessen der Studenten.
      Empörung über Tötungspläne

      Nach Ansicht der Unterstützer wäre ein Votum für Snowden ein Ausdruck von "Empörung und Entsetzen über die offene Debatte in US-Geheimdienstkreisen, jemanden zu töten, der aus Pflichterfüllung und frei von geldsüchtigen Motiven mit dem einzigen Ziel handelte, seine Mitbürger über Vergehen des Staates zu informieren". Das US-Portal buzzfeed.com hatte jüngst mehrere Geheimdienstmitarbeiter zitiert, die Snowden am liebsten umbrächten. Snowden hält sich seit Anfang August an einem unbekannten Ort in Russland auf. Dort erhielt er einjähriges Asyl, nachdem er auf seiner Flucht aus den USA auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo hängengeblieben war.

      Eine akademische Ehrung anderer Art könnte Snowden demnächst in Deutschland zuteil werden. Am Montagabend wollte die Universität Rostock auf einer Podiumsdiskussion klären lassen, ob der 30-Jährige die Ehrendoktorwürde verdient hat. Mehr als 600 Besucher der Diskussion, an der unter anderem der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele und der ehemalige Verfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem teilnahmen, zeigten einem Bericht des Nordkuriers zufolge eindeutig ihre Sympathien für Snowden. Der Rat der Philosophischen Fakultät könnte das Promotionsverfahren am 9. April auf den Weg bringen.

      Quelle: golem.de


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      Von der friedensstiftenden Wirkung von Grenzen

      Wer sich in den vergangenen Tagen aus irgendwelchen obskuren Gründen ausgerechnet mittels des ORF über die Vorgänge in der Ukraine informieren wollte, der erfuhr nahezu stündlich von „der Gefahr einer Spaltung des ukrainischen Staates“.

      Leider nicht erklärt hat uns der ORF hingegen, warum und für wen eine allfällige Spaltung der Ukraine eigentlich eine Gefahr darstellen soll.
      Denn schließlich ist die Trennung von Volksgruppen, die, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr so recht miteinander können, historisch besehen eines der erfolgreichsten Rezepte, gewalttätige Konflikte zu vermeiden und ein gedeihliches Zusammenleben antagonistischer Bevölkerungsteile herbeizuführen.

      So war die Trennung der früheren Tschechoslowakei in eine tschechische und eine slowakische Republik nicht nur keine Gefahr, sondern für alle Beteiligten die beste Lösung. Auch bei der Spaltung der UdSSR in ihre Nachfolgestaaten sah weder der ORF noch sonst jemand besondere Gefahren; schon gar nicht die Esten, Litauer oder Letten, die dieser Aufspaltung den Wiedergewinn ihrer nationalen Souveränität verdanken. Warum eine Teilung der Ukraine – sollte die Mehrheit der Ukrainer dies wünschen – in einen eher europäisch und einen eher nach Moskau orientierten Teil irgendwie gefährlicher als diese erfolgreichen Scheidungen sein soll, bleibt das Geheimnis jener, die diese Gefahr raunend beschwören.

      Wirklich gefährlich ist in der Regel nicht die Spaltung inhomogener Nationen, sondern das Gegenteil, nämlich die mit Gewalt erzwungene staatliche Einheit von Völkern, die diese Einheit nicht wollen. Eine Einsicht, die zu verweigern im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien mehr als hunderttausend Tote forderte.

      Dass Grenzen, und seien es neu gezogene, durchaus günstige Auswirkungen haben können, hat schon 2012 der Philosoph Konrad Paul Liessmann in seinem Essay „Lob der Grenze“ überzeugend, wenn auch hart entgegen dem Zeitgeist stehend argumentiert. Spöttisch spricht der Philosoph vom zeitgenössischen „Pathos der fallenden Grenzen“ als eher zweifelhaftes Fundament der europäischen Politik des frühen 21.Jahrhunderts– ob es um Schlagbäume zwischen Staaten, kulturelle Trennlinien oder Präferenzen geht. Grenzen einzustampfen ist oberstes Gebot dieses Zeitgeistes, Integration und Inklusion treten an die Stelle der als reaktionär diffamierten Grenzen.

      Das ist wahrscheinlich auch der tatsächliche Grund, dass eine Teilung der Ukraine politischen und medialen Eliten der EU als „Gefahr“ erscheint: weil sie nicht an das unionstypische „Pathos fallender Grenzen“ appelliert, sondern eine Entwicklung bestärken könnte, die der Union Kopfzerbrechen bereitet, nämlich die (mögliche) Sezession von Territorien wie Schottland, dem Baskenland, Katalonien, vielleicht Flandern oder Norditalien, Korsika oder eines Tages gar Bayern.

      Ein Europa, das in eine große Anzahl kleinerer Nationalstaaten zerfällt, wünschen sich aus naheliegenden Gründen weder die politische Eliten der Mitgliedstaaten noch jene in Brüssel, denen eine (gern als spießige, nationalistische und uneuropäische „Kleinstaaterei“ denunzierte) Neuordnung Europas ungefähr so erstrebenswert erscheint wie ein Meteoriteneinschlag im Brüsseler EU-Bezirk rund um das Berlaymont-Gebäude. (Dass Europa just in der Renaissance, als hunderte Kleinststaaten miteinander in hartem Wettbewerb standen, dynamisch und erfolgreich war wie kaum sonst jemals, beeindruckt in diesen Milieus naturgemäß wenig.)

      Indem sie am „Pathos fallender Grenzen“ festhalten, riskieren sie zunehmend, in Konflikt mit der Bevölkerung zu geraten. Die scheint nämlich – aus guten und teilweise auch weniger guten Gründen – zunehmend von einer Sehnsucht nach Grenzen erfasst zu werden; territorialer, ökonomischer oder auch nur kultureller Art. Dieses Bedürfnis nach Art der Brüsseler Eliten von einem moralischen Hochstand herab als dumpfes Hinterwäldlertum zu diffamieren wird das Problem freilich eher nicht lösen.

      Quelle: freiwelt.net


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      Schweizer Modell für britische Gesetze

      England und Wales, aber auch Schottland planen Gesetze zur Legalisierung der Sterbehilfe. In der politischen Debatte um das Gesetz zum assistierten Suizid richtet sich das Augenmerk auch auf die Schweiz, wo zwischen 1998 und 2013 insgesamt 244 britische Staatsbürger Sterbehospize aufgesucht haben, um ihrem Leben ein Ende zu setzen.

      Am 3. Juni wird die Königin des Vereinigten Königreichs das neue Parlamentsjahr eröffnen. Und schon bald danach könnten England und Wales, aber auch Schottland den assistierten Suizid legalisieren.

      In London und Edinburgh liegen jedenfalls zwei unterschiedliche Gesetzesentwürfe auf den Tischen der Parlamentarier. Sie zeigen, dass ethische und strafrechtliche Fragen zum begleiteten Freitod auch in Grossbritannien zu einem prioritären Thema der Politik geworden sind.

      "Wir haben ein ganz offensichtliches Problem", sagt James Harris, Kampagnenleiter des Vereins "Dignity in Dying" (In Würde sterben). "Viele Kranke in der Terminalphase sind gezwungen, ihr Leben allein und ohne äussere Unterstützung zu beenden. Oder sie bitten um Hilfe durch eine ihnen nahestehende Person, oder durch einen Arzt, was zurzeit aber illegal ist. Dabei wollen diese Kranken nur selbst über ihren Tod bestimmen, wenn dieser kurz bevorsteht und die Schmerzen unerträglich sind."

      "Falconer Commission" für England und Wales

      Diese Ausgangslage führte dazu, dass neue Regeln für den assistierten Suizid gesucht werden. Bisher droht Personen, die in irgendeiner Weise anderen dabei helfen, Suizid zu begehen, gemäss dem "Suicide Act" von 1961 eine Freiheitsstrafe von bis zu 14 Jahren.

      Im November 2010 wurde eine Kommission zum assistierten Suizid ins Leben gerufen, die nach ihrem Präsidenten, dem Labour-Politiker und ehemaligen Staatssekretär für Justiz, Lord Charles Falconer, einfach "Falconer Commission" genannt wurde. In dieser Kommission sind Juristen, Ärzte und Psychologen vertreten. Am 5. Januar 2012 publizierte die Kommission ihren Abschlussbericht.

      Lord Falconer hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der aller Voraussicht nach zwischen Juni und Juli dieses Jahres im Parlament diskutiert wird. "Wir könnten also in wenigen Monaten ein Gesetz über den assistierten Suizid haben", meint James Harris.

      Sterben im eigenen Land

      Das englische Gesetz ist auch eine Reaktion auf den so genannten "Sterbetourismus", der in jüngster Zeit zugenommen hat. Immer mehr britische Staatsbürger reisen in die Schweiz, um dort ihrem Leben ein Ende zu setzen.

      Gemäss den Befürwortern des neuen Gesetzes darf diese Praxis nicht weitergeführt werden. Eine Person müsse die Möglichkeit haben, einen assistierten Suizid im eigenen Land zu begehen. Daher brauche es unbedingt ein Gesetz für England.

      Das Phänomen der "Sterbetouristen", die in die Schweiz reisen, hat in Grossbritannien heftige Diskussionen ausgelöst. Zwischen 1998 und 2013 haben 244 britische Staatsbürger Einrichtungen der Schweizer Organisation Dignitas aufgesucht, um sich in den Freitod begleiten zu lassen. Nur aus Deutschland kamen noch mehr Sterbewillige zu Dignitas.

      Jedes Mal, wenn in Grossbritannien die Geschichte einer Person öffentlich wird, die in die Schweiz gefahren ist, um einen assistierten Suizid zu begehen, gehen die Wogen hoch. Und die Forderungen nach einem eigenen Gesetz werden laut.

      Im Jahr 2011 strahlte der TV-Sender BBC den Dokumentarfilm "Choosing to die" (Die Wahl zu sterben) aus, in dem der begleitete Freitod des britischen Staatsbürgers Peter Smedley in einer Dignitas-Einrichtung dokumentiert wurde.

      Der Film löste einerseits einen Sturm der Entrüstung von Lebensrechts-Bewegungen ("Pro-Life") aus, er erhöhte andererseits die Forderung nach einem eigenen britischen Gesetz, um den Sterbetourismus in die Schweiz zu stoppen.

      Vorbild Oregon

      Die Schweiz wird in diesem Zusammenhang immer wieder zitiert, weil sie eine lange Tradition in dieser Frage kennt. Der assistierte Suizid wird seit den 1940er-Jahren praktiziert.

      Zudem kann eine Person, welche einen "Sterbetouristen" begleitet und nach Grossbritannien zurückkehrt, von den dortigen Behörden wegen Anstiftung zum Suizid verfolgt werden. Denn diese ist laut britischer Gesetzgebung illegal und strafrechtlich verfolgbar.

      "Wenn wir kontaktiert werden, geben wir keinerlei Informationen, weder zum Schweizer Gesetz noch zu den Städten mit den entsprechenden Einrichtungen", hält Harris fest. In Bezug auf den Gesetzentwurf ("Falconer Bill") unterstreicht er, dass ein direktes Eingreifen eines Arztes nicht vorgesehen ist. Die kranke Person muss sich die tödliche Medizin selbst verabreichen.

      Damit ähnelt der Vorschlag dem Schweizer Gesetz. Allerdings beschränkt sich die Sterbehilfe im englischen Gesetzesvorschlag – im Gegensatz zur Schweiz – ausschliesslich auf Kranke in der terminalen Phase. "Wir orientieren uns am geltenden Gesetz von Oregon", sagt Harris.

      Schottland weniger restriktiv

      Oregon hat 1997 als erster US-Staat den assistierten Suizid legalisiert. Für den assistierten Suizid gemäss "Faloncer Bill" bedeutet dies, dass die Lebenserwartung des Kranken nicht mehr als sechs Monate übersteigen darf.

      Anders verhält es sich in Schottland, wo das Thema ebenfalls unter den Nägeln brennt. Der dortige Gesetzesvorschlag ist weniger restriktiv als in England. Beispielsweise kann der assistierte Suizid ab einem Alter von 16 Jahren erfolgen (in England: 18 Jahre).

      Im November hatte die kürzlich verstorbene schottische Parlamentarierin Margo MacDonald erneut einen Gesetzesentwurf zum "Assisted suicide" eingereicht. "Es geht um die Legalisierung von begleitetem Freitod sowohl für Kranke im Endstadium als auch für Personen mit sehr eingeschränkten Lebensbedingungen", sagt Harris.

      Lebensrechts-Bewegung opponiert

      Auch wenn die Gesetzesvorschläge in England und Schottland klare Restriktionen für das Recht auf assistierten Suizid vorsehen, gehen diese Einschränkungen der Lebensrechts-Bewegung nicht weit genug. Diese Bewegungen sind der Ansicht, dass die Praxis zur Hilfe beim Freitod auf keinem Fall legalisiert werden darf.

      Obwohl alle Meinungsumfragen zum Ergebnis kommen, dass die Mehrheit der Bevölkerung ein Gesetz zum assistierten Suizid befürwortet, gibt es sowohl religiöse als auch zivile Bewegungen, die lautstark gegen die Vorlagen mobil machen.

      "Wir wollen keinerlei Änderung der geltenden Gesetze", sagt der Arzt Peter Saunders, Präsident des Vereins "Care Not Killing" (Pflegen statt töten) gegenüber swissinfo.ch, "denn jede Änderung wäre gefährlich für die schwächsten Glieder der Gesellschaft, für Hilfsbedürftige wie Behinderte und Depressive".

      Anti-Euthanasie-Offensive

      Die Vertreter der Lebensrechts-Bewegung befürchten, dass sich die Anwendung der Gesetze – auf Grund einer Gesetzeslücke – zwangsläufig nicht nur auf Kranke in der Terminalphase begrenzen würde, sondern bald weitere Schichten der Bevölkerung umfassen könnte.

      "Denken Sie nur daran, was in Belgien passiert ist, wo heute Euthanasie für Kinder angewendet werden kann", gibt Saunders zu bedenken. Seine Organisation wolle dieser Entwicklung einen Riegel schieben. Statt Euthanasie müsse mehr für medizinische und psychologische Hilfe getan werden; es brauche mehr Anstrengungen für die Palliativmedizin.

      In den nächsten Monaten will die Anti-Euthanasie-Bewegung stärker mobilisieren und auch Kampagnen ausserhalb Grossbritanniens lancieren, etwa durch die Bildung einer europäischen Koalition gegen Euthanasie ("Euthanasia Prevention Coalition Europe").

      Doch wenn die Mehrheiten im Parlament gegeben sind, wird der assistierte Suizid in Grossbritannien schon bald durch zwei Gesetze geregelt sein. "Wir wollen kein strengeres Gesetz. Unserer Meinung nach darf es überhaupt kein Gesetz geben, das eine Person schützt, die einer anderen Person hilft, sich umzubringen", meint hingegen Paul Saunders.

      Quelle: swissinfo.ch


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      Alex Salmond: Regierungschef nennt Schottland "Nation der Säufer"

      Alex Salmond geht mit seinen Landsleuten hart ins Gericht. Schottland habe ein gravierendes Alkoholproblem, diagnostiziert der Regierungschef. Die Opposition ist empört.

      Edinburgh - Der schottische Regierungschef Alex Salmond macht sich Sorgen um das Trinkverhalten seiner Landsleute. Schottland sei "eine Nation der Säufer" sagte der First Minister in einem Interview mit dem Magazin "GQ".

      Alkohol sei einfach zu billig, kritisierte Salmond. "Als wir jung waren, sind wir ausgegangen um einen Drink zu nehmen. Jetzt gehen die Leute aus, wenn sie betrunken sind, nachdem sie vorher billigen Alkohol getrunken haben", sagte der Premier. "Das ist ein sozialer Wandel zum Schlechten."

      Salmond sieht zudem psychologische Ursachen für den Hang seiner Landsleute zum Alkohol. Das fehlende Selbstvertrauen der Schotten als Nation verleite sie zu übermäßigem Konsum, mutmaßt der Politiker der linksliberalen SNP, der sich die Unabhängigkeit seines Landes von Großbritannien zum Ziel gesetzt hat.

      Schotten trinken weitaus mehr als Engländer und Waliser

      Salmonds Regierung in Edinburgh macht sich deshalb für einen Mindestpreis für alkoholische Getränke stark. Die Whisky-Hersteller in Schottland lehnen dieses Vorhaben ab, doch Salmond verteidigte seine Pläne im Interview. "Whisky ist ein Qualitätsgetränk. Und sein Erfolg in China hat mit sozialer Nachahmung und Authentizität zu tun, nicht mit Billigkeit. Wenn man Whisky vermarktet, kann man das nicht als eine Nation der Säufer tun", sagte Salmond weiter.

      Der Premier will, dass eine Alkohol-Einheit mindestens 50 Pence kostet. Gegen ein entsprechendes Gesetzesvorhaben hat die schottische Whisky-Vereinigung (SWA) geklagt. Nun muss der Europäische Gerichtshof in Luxemburg über das Gesetz entscheiden. Eine Entscheidung wird jedoch frühestens für 2017 erwartet.

      In Schottland ist die Aufregung über die Äußerungen des Regierungschefs groß. "Es wäre schon verletzend das von einem Ausländer zu hören. Aber dass unser First Minister diese Ansichten hat, raubt einem den Atem und ist schlicht inakzeptabel", sagte Jackson Carlow, gesundheitspolitischer Sprecher der oppositionellen Konservativen.

      Dabei trinken Schotten weitaus mehr als ihre britischen Nachbarn in England oder Wales. Im Jahr 2007 trank laut einer Studie der Gesundheitsbehörden jeder Schotte, der älter ist als 16, 11,8 Liter reinen Alkohol pro Kopf. In England und Wales waren es nur 9,9 Liter. Die Behörden weisen jedoch auch daraufhin, dass zwischen 2009 und 2012 die Alkoholverkäufe um acht Prozent gefallen sind.

      Quelle: Spiegel Online


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      Schotten haben auf einmal Lust auf Politik

      Tausende strömen in die Parteien

      Trotz gescheiterten Referendums zieht eine Welle der Politikbegeisterung durch Schottland. Die Parteien, die das Land abspalten wollten, verdoppeln ihre Mitgliederzahlen.

      Sie sei gerade einmal acht Jahre alt gewesen, als Alex Salmond, jetzt schottischer Regierungschef, zum ersten Mal Chef der Scottish National Party (SNP) wurde. Salmond sei eine "dominante Figur" ihrer Jugend gewesen. Das sagt keine Anhängerin der SNP, sondern Ruth Davidson, Chefin der Konservativen in Schottland und damit eine der Gegenspielerinnen von Salmond.

      Der Regierungschef hatte es in seiner Rede selbst gar nicht erwähnt, aber seine erste Rede vor dem Parlament nach dem gescheiterten Referendum ist wohl auch eine seiner letzten. Nachdem er damit gescheitert ist, Schottland in die Unabhängigkeit zu führen, wird er sein Amt abgeben. Salmond und Schottland haben eine lange Geschichte miteinander. Die absolute Mehrheit der SNP ist sein Werk, die furiose Kampagne für die Unabhängigkeit wäre ohne ihn nicht vorstellbar gewesen. Nun scheint es so, als habe sein Referendum das ganze Land politisiert.

      Verantwortungsvolle Jugendliche

      Redner aller Parteien wussten Salmonds Leistung zu würdigen, als das Parlament zum ersten Mal seit Wochen wieder zusammentrat. Auch die Konservative Ruth Davidson, die so leidenschaftlich wie kaum jemand sonst für einen Verbleib im Vereinigten Königreich gekämpft hatte, schwärmte davon, was die "Yes"- und die "No"-Kampagne erreicht hatten: Viele junge Leute hätten sich zum ersten Mal für Politik interessiert, sich engagiert und eingemischt. Dies sei auch das Werk des scheidenden Regierungschefs. Diese Menschen würden "die nächste Generation an Abgeordneten und Ministern" bilden.

      Die Chefin der sozialdemokratischen Labour-Partei berichtete, wie bewegend sie es fand, mit ihrem 17-jährigen Sohn zur Wahl zu gehen. Auch Minderjährige durften abstimmen, was nun parteiübergreifend als gute Entscheidung gewertet wird. Die 16- und 17-Jährigen hätten sich verantwortungsvoll mit den komplizierten Fragen befasst, sagte etwa Alex Salmond.

      Nicht zurück zu Tee und Müsli

      Die Politisierung der Schotten lässt sich auch belegen: Seit Tagen twittern die Parteivorsitzenden Nachrichten von neuen Mitgliedschaften. Die SNP verdoppelte fast die Zahl ihrer Mitglieder auf über 50.000 und ist nun die drittgrößte Partei des Vereinigten Königreichs – obwohl sie in der Londoner Politik keine Rolle spielt und kaum Anhänger außerhalb Schottlands haben dürfte. Die schottischen Grünen haben nun sogar mehr als doppelt so viele Mitglieder: Vor dem Referendum hatten sie unter 2000, nun über 5000.

      Das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands hatte eine Wahlbeteiligung von 85 Prozent. In beiden Kampagnen engagierten sich Tausende Schotten für beziehungsweise gegen die Abspaltung. Bei der letzten Wahl zum schottischen Parlament 2011 hatte die Wahlbeteiligung nur ganz knapp über 50 Prozent gelegen. Bislang hatte diese Versammlung allerdings auch nur sehr begrenze Rechte. Nun soll eine ganze Reihe an Kompetenzen von London nach Edinburgh verlagert werden.

      Die Parteien sind nicht die einzigen Vereinigungen, die von der politisierten Stimmung profitieren wollen. So plant die feministische Gruppe "Women for Independence" ein Treffen, bei dem es um eine bessere Beteiligung von Frauen in der Politik gehen soll. Die Gruppe hatte sich gegründet, weil sich Frauen von der Politik zu wenig angesprochen fühlten. Der Zuspruch war enorm und soll nun weiter genutzt werden. "Die 'Women for Independence' werden nicht verschwinden um Tee zu trinken und Müsli zu essen", schrieb die Politikerin Carolyn Leckie in einer Zeitung. "Wir sind zuversichtlich, kompetent und organisiert. ... Wir sind da. Und wir werden bleiben."

      Quelle

      CAMERON UNTER DRUCK Zweiter Tory-Abgeordneter geht zu Rechtspopulisten

      David Cameron bläst der Wind ins Gesicht. Nach dem Schottland-Referendum und dem Militäreinsatz gegen den IS hat er es mit Überläufern in der eigenen Partei zu tun. Der Parteitag in Birmingham verspricht Spannung.

      BirminghamKurz vor Beginn des Parteitags der britischen Konservativen am Sonntag ist ein zweiter Abgeordneter der Regierungspartei zur EU-kritischen UKIP übergetreten. Damit standen die Konservativen um Premierminister David Cameron zu Beginn ihres fünftägigen Parteitags am Sonntag in Birmingham kräftig unter Druck.

      Am Vortag erklärte der Abgeordnete Mark Reckless seinen Übertritt zur rechtspopulistischen UKIP um Parteichef Nigel Farage. Fast gleichzeitig erklärte Brooks Newmark, ein Staatssekretär im Cabinet Office, seinen Rücktritt. Eine Boulevardzeitung hatte berichtet, dass er über Social Media Sexbilder von sich getauscht habe.
      Mit dem Parteitag wollen sich die Torys auf die Parlamentswahl im Mai nächsten Jahres einstimmen, bei der die Partei massiv unter Druck steht. Sie könnte Wähler nicht nur an den alten sozialdemokratischen Rivalen von der Labour-Partei verlieren, sondern auch an die Rechtspopulisten.

      Noch vor der Wahl im Mai wird es mindestens zwei Nachwahlen in einzelnen Wahlkreisen geben, die der UKIP die ersten unter ihrem Etikett gewählten Abgeordneten im Unterhaus bringen könnten. Vor Reckless hatte bereits der Tory-Abgeordnete Douglas Carswell sein Mandat aufgegeben und war zur UKIP gewechselt. Er stellt sich am 9. Oktober in seinem Wahlkreis Clacton den Wählern - Meinungsumfragen erwarten einen klaren Sieg für den UKIP-Mann.
      Cameron will auf dem Parteitag in Birmingham vor allem neue Möglichkeiten für junge Leute vorstellen. So sollen potenzielle Hauskäufer unter 40 Jahren einen Rabatt von 20 Prozent eingeräumt bekommen, um nicht zur Miete wohnen zu müssen. Zusätzlich will er eine Million Ausbildungsplätze schaffen. Camerons Hauptrede wird für Mittwoch erwartet. Der Premierminister will die Maßnahmen mit weitere Einschnitten im Sozialsystem gegenfinanzieren.

      Quelle: Handelsblatt


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      Schottland: Labour-Chefin Lamont zurückgetreten

      Die Vorsitzende der schottischen Labour-Partei, Lamont, hat ihren Rücktritt erklärt. Damit wolle sie der Debatte um mehr Selbstständigkeit für Schottland den nötigen Raum geben, sagte sie der Zeitung "Daily Record". Als möglicher Lamont-Nachfolger wird unter anderem der frühere britische Premierminister Brown gehandelt. - Bei einem Referendum im September hatten sich 55 Prozent der Schotten für einen Verbleib im Vereinigten Königreich ausgesprochen. Regierungschef Salmond war daraufhin zurückgetreten.

      Quelle: Deutschlandfunk


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      Schottland wird erstmals von einer Frau regiert

      Schottland wird erstmals von einer Frau regiert. Das Regionalparlament in Edinburgh wählte die neue Vorsitzende der regierenden Nationalpartei SNP, Sturgeon, jetzt auch zur Ministerpräsidentin des Landes. - Ihr Vorgänger Salmond hatte den Parteivorsitz und das Amt des Regierungschefs abgegeben, nachdem sich eine Mehrheit der Schotten beim Referendum im September dafür entschieden hatte, ein Teil Großbritanniens zu bleiben .

      Quelle: Deutschlandfunk


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      Die mächtigste Frau im Königreich seit Thatcher

      Nicola Sturgeon ist neue Regierungschefin Schottlands. Wie ihr Vorgänger Alex Salmond ist sie Patriotin und eine Anhängerin schottischer Unabhängigkeit. London wird mit ihr nicht viel Freude haben.

      Nicola Sturgeon ist ein bekennender Fan der Serie "Borgen". Das fiktive Fernsehdrama hat die Probleme, Sorgen und Strapazen von Birgitte Nyborg zum Thema, der ersten weiblichen Regierungschefin Dänemarks. Und wie es nach dem Ausgang des schottischen Referendums im September, kein eigenständiger Staat zu sein, sondern Teil von Großbritannien zu bleiben, aussieht, wird die "Borgen"-Fiktion für die neue schottische Erste Ministerin zur Realität.

      Die 44-Jährige, die den Wahlbezirk Glasgow-Süd repräsentiert, war bei der Wahl zur Chefin der Schottischen Nationalpartei (SNP) konkurrenzlos. Und auch die SNP bleibt konkurrenzlos im Regionalparlament von Edinburgh – auch nach dem Rücktritt des mächtigen Vorsitzenden und Sturgeon-Mentors Alex Salmond.

      Nun wurde Sturgeon zur Ersten Ministerin Schottlands gewählt und ist damit die mächtigste Frau im britischen Königreich seit Margaret Thatcher.

      Die resolute Dame führt die Regierungspartei seit 2004 und ist darüber hinaus seit 2007 Salmonds Stellvertreterin gewesen. Überraschend ist diese Entwicklung also nicht. Doch Frau Sturgeon erbt nach dem überaus knappen Referendum (55 Prozent votierten für den Verbleib unter der Krone, 45 Prozent für die eigene Staatlichkeit) ein Land mit einer womöglich dauerhaft veränderten politischen Landschaft. Ironischerweise befindet sich die SNP im Aufwind, obwohl sie ihr Hauptziel, ihren Raison d'Être, in dem verloren gegangenen Referendum nicht erreicht hat.

      Jene, die für die Unabhängigkeit von London gestimmt haben, sind weiterhin politisch aktiv und rekrutierten viele neue Parteimitglieder. Ihre Zahl stieg von 25.000 auf 85.000, was die SNP zur drittgrößten britischen Partei macht, obwohl sie nur in Schottland präsent ist, das gerade einmal acht Prozent der Gesamtbevölkerung Großbritanniens stellt.

      Alle wollen Sturgeon sehen. Sie füllt die Arenen wie ein Popstar. Innerhalb von Minuten waren die Tickets der Glasgower Hydro-Arena ausverkauft, in der Sturgeon aufgetreten ist und die immerhin 12.000 Menschen fasst. Normalerweise schaffen das nur Superstars wie Beyoncé, die Bono-Gruppe U2 oder Lady Gaga.

      Wenn man den Umfragen Glauben schenken mag, dann wird die Labour-Partei von den Unabhängigkeitsbefürwortern abgestraft, weil sie im Referendum das Nein propagierte. Viele, vielleicht alle ihrer 40 Sitze im schottischen Parlament könnten bei den Wahlen im kommenden Mai verloren gehen. Das wäre eine Katastrophe für Labour-Chef Ed Miliband, der sich Chancen ausrechnet, David Cameron als britischen Premier abzulösen. Der schottische Labour-Chef Johann Lamont trat im vergangenen Monat unter wüsten Beschimpfungen, die Londoner Labour-Zentrale behandle Schottland wie eine Filiale, zurück.

      "Die Schotten haben unser Land zusammengehalten"

      Es ist durchaus möglich, dass die SNP zum Zünglein an der Waage werden könnte, sollten im Mai weder Labour noch die konservativen Tories eine deutliche Mehrheit erlangen. Sturgeon hat eine Koalition mit den Konservativen bereits ausgeschlossen, scheint aber offen für eine Zusammenarbeit mit Labour zu sein.

      Wer ist die nunmehr mächtigste Politikerin des Vereinten Königreiches, die ihre Wahl zur Parteichefin als den Moment in ihrem Leben bezeichnet hat, der sie ganz besonders stolz gemacht habe? Geboren ist sie 1970 in Irvine, Ayrshire, im industriellen Kernland Westschottlands. Im zarten Alter von 16 trat sie der SNP bei – als Reaktion auf die harte Reformpolitik Thatchers.

      "Als Thatcher Premierministerin wurde, war die Wirtschaft am Boden und viele Menschen um mich herum erwartete ein Leben in Arbeitslosigkeit", sagte Sturgeon vor Kurzem in einem BBC-Interview. "Ich glaube, das hat meinen Sinn für soziale Gerechtigkeit geschärft. Zu dem Zeitpunkt hatte ich die starke Überzeugung, es sei falsch für Schottland, von einer konservativen Regierung regiert zu werden, die es gar nicht gewählt hat."

      Blitzkarriere durch Disziplin und Diskretion

      Die Überzeugung des Teenagers hat sich bis heute gehalten. Während ihres Jurastudiums an Universität Glasgow wurde Sturgeon zu einer Aktivistin und arbeitete als Juristin in einem der ärmsten Bezirke der Stadt, bis sie mit 29 Jahren voll in die Politik einstieg und 1999 schließlich einen Sitz im schottischen Parlament erringen konnte.

      Sturgeons Kommilitonin und Parteifreundin Fiona Hyslop hat die damalige Teenagerin als "wohlbehütet, sehr sensibel und humorvoll" beschrieben. Eine junge Frau, die zumindest damals nichts tun oder sagen wollte, was später für sie problematisch werden könnte. Diese Diskretion, diese Selbstverpflichtung zahlte sich aus. Ihre souveräne Führung sowohl des Bildungs-, Gesundheits- als auch des Justizressorts katapultierte sie schnell nach oben bis zur Position der Stellvertreterin von Alex Salmond im Jahre 2004.

      Das Salmond-Sturgeon-Doppel erwies sich als effektiv und erfolgreich. So konnte die SNP 2007 eine Minderheitsregierung mit Duldung und Unterstützung der schottischen Grünen bilden. Der Durchbruch zu einer echten und souveränen Regierungspartei gelang der SNP bei den Parlamentswahlen 2011. So konnte sie populäre politische Themen wie kostenfreies Studium oder kostenlose Gesundheitsversorgung für die Alten durchsetzen und beibehalten, die für die Briten im englischen Mutterland schon längst nicht mehr gelten. Auf diese Weise konnte die SNP ihre regionale Position festigen.

      Sturgeon war vier Jahre lang eine sehr respektierte Gesundheitsministerin im Kabinett Salmond. Danach übernahm sie das Infrastrukturportfolio und orchestrierte die SNP-Kampagne für das Referendum. Ihren Traum von der Unabhängigkeit hat sie sich zwar nicht erfüllen können, doch sie hat durch ihre eloquenten Auftritte im Fernsehen und in öffentlichen Debatten eine große Gemeinde von Bewunderern gewonnen, die ihr hoch anrechnet, dass sie die Bodenhaftigkeit, den Kontakt zu den Menschen nicht verloren hat.

      Soziale Gerechtigkeit steht ganz oben auf der Agenda

      Was darf, was kann man von ihr als Erste Ministerin erwarten? Sie ist bekannt dafür, etwas linkere Positionen zu vertreten als ihr Vorgänger Salmond. Folgerichtig kündigte sie an, dass die soziale Gerechtigkeit ganz oben auf ihrer politischen Agenda stehe. Dazu gehört der Ausbau der kostenfreien gesundheitlichen Versorgung der Kinder, mehr Leistungen im Gesundheitssystem und die Ausweitung und Erhöhung des Mindestlohnes und der Sozialfürsorge.

      Ebenso wie Salmond ist Sturgeon überzeugt von der europäischen Idee und kritisiert David Cameron regelmäßig scharf dafür, dass er eine Volksbefragung über die Mitgliedschaft in der Europäischen Union plant, sollte er die nächsten Wahlen gewinnen. Sie will – sollte Cameron dabei bleiben – einen Zusatz in Westminster einbringen, der es für alle vier Länder Großbritanniens (England, Schottland, Wales und Nordirland) verpflichtend macht, einem Ausstieg aus der Gemeinschaft zuzustimmen. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass solch ein Zusatz aufgenommen wird, aber die Initiative könnte eine Spaltung zwischen den eher europafreundlichen Schotten und den antieuropäischen Engländern provozieren und ein zweites schottisches Referendum zur Folge haben.

      Doch das sind mittel- bis langfristige Pläne. Zunächst wird es Sturgeons Aufgabe sein, die politischen Zusagen einzufordern, die den Schotten hinsichtlich eines Verbleibs im Königreich gemacht worden sind, etwa dem schottischen Parlament mehr Rechte und mehr Macht zuzugestehen. Viele Schotten haben sich aufgrund eben dieser Zusagen in letzter Minute gegen eine Unabhängigkeit entschieden.

      Sie wird außerdem alle Hände voll damit zu tun haben, ihr Land nach einer doch sehr spaltenden Referendumskampagne wiederzuvereinen, die radikaleren neuen Parteifreunde zu besänftigen und dem Land in einer Zeit, in er die Sparzwänge anfangen zu schmerzen, wieder mehr wirtschaftlichen Erfolg zu verschaffen.

      "Die Unabhängigkeit Schottlands", so sagte sie der BBC, "wird noch zu meinen Lebzeiten erlangt." Damit könnte sie richtig liegen, denn jüngste Umfragen legen nahe, dass sich die Schotten seit dem Referendum von London im Stich gelassen fühlen und für die Unabhängigkeit stimmen würden, sollte es morgen ein neues Referendum geben.

      Quelle: Die Welt


      “For where all love is, the speaking is unnecessary. It is all. It is undying. And it is enough.”



      "I wanted ye from the first moment I saw ye. But I loved ye when ye wept in my arms that first night at Leoch. But now...I wake up every day, and I find that I love you more than I did the day before."