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    Es gibt 350 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von scotlandfever.

      Die Schotten verlangen mehr

      Regierungschefin Nicola Sturgeon fordert eine völlige finanz- und sozialpolitische Autonomie für Schottland.

      Mehr Selbstverwaltung denn je wollen die Schotten ihrem Land in den nächsten Monaten sichern. Das hat die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Freitag dem britischen Premierminister David Cameron bei dessen erstem Nachwahl-Besuch in Edinburgh klargemacht. Sturgeon, die auch Vorsitzende der Schottischen Nationalpartei (SNP) ist, fühlt sich in einer Position der Stärke gegenüber der Londoner «Zentralregierung». Ihre Partei hat bei den Unterhauswahlen 56 der 59 der schottischen Parlamentssitze errungen. Sie zieht damit hinter Konservativen und Labour als drittstärkste Kraft in Westminster ein.

      Damit, erklärte Sturgeon Cameron in Edinburgh, habe sie von den schottischen Wählern «ein Mandat» zur Aushandlung grösserer schottischer Autonomie erhalten. In zwei Etappen will die SNP ihrem Ziel umfassender Selbstbestimmung näherkommen. Zunächst soll London seine im Vorjahr gegebenen Versprechen zur Übertragung neuer Rechte an Schottland einlösen. Danach soll es über diese Versprechen noch wesentlich hinausgehen. Sturgeon stellt sich eine völlige finanz- und sozialpolitische Autonomie vor, eine Art «Home Rule», bei der nur noch Aussen- und Verteidigungspolitik Sache Londons sind.

      Mit dem Versprechen, den Schotten neue Befugnisse zu übertragen, hatte London kurz vor dem Urnengang ein Ja zur schottischen Unabhängigkeit verhindern wollen. Die seither von allen Parteien erarbeiteten Zugeständnisse sehen vor, dass Schottland mehr Kontrolle über seine Steuern, über einen Teil seiner Sozialausgaben und über sein Wahlrecht erhalten soll. Eine entsprechende Gesetzesvorlage wird noch diesen Monat von Premier Cameron im Parlament eingebracht werden. Seine Regierung, versicherte er in Edinburgh, werde die vereinbarten Pläne «in vollem Umfang und wie versprochen umsetzen».

      Angst vor neuem Referendum

      Weitergehende Forderungen will sich Cameron «ansehen», sobald sie ihm in schriftlicher Form vorliegen. Dabei handelt es sich unter anderem um das Recht auf eine eigene Arbeitsgesetzgebung, auf Festsetzung eigener Mindestlöhne und auf die Erhebung eigener Unternehmenssteuern. In Camerons Regierung sind die Ansichten darüber geteilt, wie weit London solchen zusätzlichen schottischen Forderungen entgegenkommen soll. Der Premier selbst hat aber seit den Wahlen gelobt, alles zu tun, um «die Union zusammenzuhalten».

      Seine wirkliche Furcht gilt einer möglichen erneuten schottischen Forderung nach einem Unabhängigkeits-Referendum. Im Vorjahr verloren die Befürworter zwar mit 45 zu 55 Prozent. In einem Jahr wird aber das Parlament in Edinburgh neu gewählt. Und bei dieser Wahl könnte die SNP, wenn sie weiter Auftrieb hat, von den Wählern einen Auftrag für eine zweite Volksabstimmung erbitten. Schon jetzt schliesst die schottische Regierungschefin einen solchen zweiten Anlauf zu nationaler Unabhängigkeit nicht aus – falls sich «grundlegend» Neues entwickle, wie sie es formuliert.

      Quelle: Berner Zeitung


      “For where all love is, the speaking is unnecessary. It is all. It is undying. And it is enough.”



      "I wanted ye from the first moment I saw ye. But I loved ye when ye wept in my arms that first night at Leoch. But now...I wake up every day, and I find that I love you more than I did the day before."

      Verlierer suchen Chef

      Während die britischen Torys sich im Unterhaus ausbreiten, zankt die Labour-Opposition. Die Labour-Stammwählerschaft ist reihenweise zu Ukip übergelaufen, und in Schottland haben die Nationalisten die früher allmächtige Partei zertrümmert.

      Immerhin – ein wichtiger Posten im neugewählten Unterhaus ist einem Vertreter der Labour Party zugefallen. Als Alterspräsident durfte der knapp 85-Jährige Sir Gerald Kaufman am Montag die anderen 649 Abgeordneten auf dem Weg ins Oberhaus anführen. Dort erhielten die Vertreter des Volkes, der Tradition entsprechend, eine Weisung der Monarchin: Wählt Euch erst einmal einen Speaker.

      In ihren Sitzungssaal am anderen Ende des Palasts von Westminster zurückgekehrt, bestätigten die Mitglieder des Unterhauses brav den bisherigen Amtsinhaber John Bercow. Er hat zwar – auch das ist Tradition – seine Parteimitgliedschaft aufgegeben, gehörte dem Parlament aber früher als Konservativer an.

      Mit dem hübschen Zeremoniell endete also die Herrlichkeit der britischen Sozialdemokraten bereits wieder. Triumphal haben sich die 330 Tory-Abgeordneten hinter Premier David Cameron auf den Regierungsbänken ausgebreitet, jetzt, da sie die ungeliebten liberalen Koalitionspartner losgeworden sind. Auf den Oppositionsbänken gegenüber müssen sich die 232 Labour-Leute künftig arrangieren mit der von sechs auf 56 hochgeschnellten Gruppe schottischer Nationalisten. Daneben drängen sich das traurige Häuflein Liberaler, die einzige Grüne, der einzige Ukip Nationalpopulist und die Unionisten aus Nordirland.

      Neue Nachbarn für Labour
      Die demoralisierte Labour Party sucht zehn Tage nach der schlimmen Niederlage ihren Platz. Das deutlich linkere Programm des zurückgetretenen Vorsitzenden Edward Miliband ist bei der Wählerschaft durchgefallen, die siegreichen Konservativen versuchen sich ausdrücklich in der Mitte zu etablieren, Premier Cameron redet von seiner Partei als den „One Nation“-Torys. Die Labour-Stammwählerschaft ist reihenweise zu Ukip übergelaufen, und in Schottland haben die sozialdemokratisch predigenden, wenn auch eher pragmatisch-konservativ handelnden Nationalisten die früher allmächtige Partei zertrümmert.

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      Zu allem Überfluss mischt sich nun auch noch der mächtige Vorsitzende der Unite-Gewerkschaft, Len McCluskey, in die Überlegungen zur neuen Parteispitze ein. Wenn Labour sich nicht für „den korrekten Kandidaten“ entscheide, werde seine Organisation den Geldhahn zudrehen. Weil Großbritannien kaum staatliche Parteienfinanzierung kennt, käme das dem Bankrott der 115 Jahre alten Partei gleich.

      Die „Reformen“ der Tory-Premierministerin Margaret Thatcher (1979 bis 1990) haben den Gewerkschaften zwar viel von ihrer Stärke genommen; im öffentlichen Dienst, in Schulen und beim nationalen Gesundheitssystem NHS bleiben sie aber ein erheblicher Machtfaktor.
      Um die Zukunft des NHS ging es am Montag in Premier Camerons erster programmatischer Rede seit seinem überraschenden Wahlsieg: Seine Regierung werde mehr Geld ausgeben, um die schockierenden Mängel in der Gesundheitsversorgung an Wochenenden zu beseitigen.

      Politisches Harakiri beging am Wochenende der schottische Labour-Vorsitzende Jim Murphy. Wie 39 andere Abgeordnete hatte der Parteirechte sein Mandat verloren, der regionale Vorstand stimmte trotzdem seinem Verbleib im Amt mit knapper Mehrheit zu. Doch bei der anschließenden Pressekonferenz schmiss Murphy hin – mit der Begründung, es sei nun Zeit für ihn, „etwas anderes zu machen“.

      Chaos auch bei Ukip
      Das klang ähnlich lahm wie der aussichtsreiche Kandidat für den Vorsitz der gesamtbritischen Partei, Chuka Umunna. Der Sohn eines nigerianischen Einwanderers hatte am Dienstag vergangener Woche seinen Hut in den Ring geworfen, drei Tage später nahm er ihn schmollend wieder an sich. Dass die Medien die Eltern und die Großmutter seiner Lebensgefährtin noch spätabends mit robusten Methoden um Statements gebeten hatten, „damit hatte ich nicht gerechnet“.

      Ähnlich chaotisch wie bei Labour geht es seit mehr als einer Woche bei den Nationalpopulisten von Ukip zu. Erst trat Nigel Farage wie versprochen vom Amt des Parteichefs zurück, weil er das angestrebte Mandat nicht errungen hatte. Drei Tage später war der 51-Jährige wieder im Amt, angeblich einer einstimmigen Bitte des Zentralkomitees entsprechend.

      Wahlkampfmanager Patrick O’Flynn attackierte den Boss als „dünnhäutigen, aggressiven Schreihals“, der einzige Ukip-Abgeordnete Douglas Carswell befürwortete „eine Pause“ für den Parteichef. Farage wischte alle Einwände beiseite.

      Quelle: [u]Frankfurter Rundschau[/u]


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      Schottlands Kirche erlaubt Ordination Homosexueller in Partnerschaft

      EDINBURGH. Die Kirche Schottlands will künftig die Ordination von Geistlichen in gleichgeschlechtlichen zivilen Lebenspartnerschaften erlauben. Bei der Generalversammlung der Kirche in Edinburgh stimmten am Samstag 309 Mitglieder für die Regelung und 182 dagegen.

      Am Donnerstag soll zudem darüber abgestimmt werden, ob auch Geistliche in gleichgeschlechtlichen Ehen zum Priester geweiht werden dürfen.

      Die Entscheidung fiel ohne größeren Protest des traditionellen Lagers der Kirche. Die Zeitung "Herald" berichtete, dass lediglich 50 Geistliche die Kirche wegen der Entscheidung verlassen hätten. Im Jahr 2013 hatte die Kirche bereits die Ordination Homosexueller zugelassen - der Entscheidung waren aber jahrelange Debatten zwischen dem liberalen und dem konservativen Lager vorausgegangen.

      Die Kirche Englands verbietet indes ihren Geistlichen die gleichgeschlechtliche Ehe. Allerdings wird dieses Verbot von einigen Bischöfen zunehmend infrage gestellt. Eine gleichgeschlechtliche zivile Lebenspartnerschaft wird den Geistlichen dagegen erlaubt, solange sie den Zölibat einhalten.

      Quelle: nachrichten.at


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      Nach der Wahl ist vor dem Referendum

      Die britischen Unterhauswahlen endeten mit einem Paukenschlag und verblüfften die Kenner der aktuellen politischen Szenen ebenso wie den einfachen Mann auf der Straße. So lagen insbesondere die sonst allmächtigen und unfehlbaren Meinungsforscher so ziemlich komplett daneben. Das tatsächliche Ergebnis unterschied sich in großen Zügen von den vorhergesagten Trends und Umfrageergebnissen, die ein Kopf-an-Kopf Rennen der Kontrahenten, des konservativen Premierministers David Cameron und dessen Herausforderers von der Labour-Partei Ed Milliband, prognostizierten.

      Stattdessen feierte der amtierende britische Staatschef einen unerwarteten Erfolg, der ihm sogar die alleinige Regierung ohne einen Koalitionspartner erlaubt. Die unterlegenen Parteiführer strichen samt und sonders die Segel und traten von ihren Ämtern zurück, enttäuscht, frustriert und zerknirscht. Insbesondere auf Nigel Farage von der patriotischen und europafeindlichen UKIP trifft Letzteres zu, denn durch das britische Wahlsystem traten einige Ungereimtheiten zu Tage. Obwohl 12,6% der Briten seine UKIP wählten, bekommt diese nur einen einzigen Sitz im Parlament. Die Liberal-Demokraten erreichten 7,6% der Wähler, bekommen aber acht Sitze.

      Hingegen erreichte die schottische SNP unter der Premierministerin Nicola Sturgeon einen historischen Wahlsieg im eigenen Land und hält nun 56 Sitze im Unterhaus, bildet dort damit die drittstärkste Fraktion, wenngleich sie nur auf 4,7% der abgegebenen Stimmen baut. Diese Stimmen jedoch stammen ausschließlich aus Schottland.

      Und hier setzt nun ein massives Konfliktpotenzial ein:
      alle Briten diesseits der schottischen Grenze fühlen sich einer vermeintlichen schottischen Macht gegenüber, die möglicherweise im erneuten Aufkeimen des alten, gern gepflegten Feindschaftsbildes zwischen England und Schottland endet. Allerdings wird dabei übersehen, dass für Schottland im Unterhaus grundsätzlich 59 Sitze vorgesehen sind, die früher mehr oder weniger gleichmäßig auf alle Parteien verteilt waren. Nun ist es nahezu ausschließlich die SNP. Ob dadurch der schottische Einfluss größer wird bleibt abzuwarten.

      Nach der Wahl ist vor dem Referendum
      Die britischen Unterhauswahlen endeten mit einem Paukenschlag und verblüfften die Kenner der aktuellen politischen Szenen ebenso wie den einfachen Mann auf der Straße. So lagen insbesondere die sonst allmächtigen und unfehlbaren Meinungsforscher so ziemlich komplett daneben. Das tatsächliche Ergebnis unterschied sich in großen Zügen von den vorhergesagten Trends und Umfrageergebnissen, die ein Kopf-an-Kopf Rennen der Kontrahenten, des konservativen Premierministers David Cameron und dessen Herausforderers von der Labour-Partei Ed Milliband, prognostizierten.

      Stattdessen feierte der amtierende britische Staatschef einen unerwarteten Erfolg, der ihm sogar die alleinige Regierung ohne einen Koalitionspartner erlaubt. Die unterlegenen Parteiführer strichen samt und sonders die Segel und traten von ihren Ämtern zurück, enttäuscht, frustriert und zerknirscht. Insbesondere auf Nigel Farage von der patriotischen und europafeindlichen UKIP trifft Letzteres zu, denn durch das britische Wahlsystem traten einige Ungereimtheiten zu Tage. Obwohl 12,6% der Briten seine UKIP wählten, bekommt diese nur einen einzigen Sitz im Parlament. Die Liberal-Demokraten erreichten 7,6% der Wähler, bekommen aber acht Sitze.

      Hingegen erreichte die schottische SNP unter der Premierministerin Nicola Sturgeon einen historischen Wahlsieg im eigenen Land und hält nun 56 Sitze im Unterhaus, bildet dort damit die drittstärkste Fraktion, wenngleich sie nur auf 4,7% der abgegebenen Stimmen baut. Diese Stimmen jedoch stammen ausschließlich aus Schottland.

      Und hier setzt nun ein massives Konfliktpotenzial ein:
      alle Briten diesseits der schottischen Grenze fühlen sich einer vermeintlichen schottischen Macht gegenüber, die möglicherweise im erneuten Aufkeimen des alten, gern gepflegten Feindschaftsbildes zwischen England und Schottland endet. Allerdings wird dabei übersehen, dass für Schottland im Unterhaus grundsätzlich 59 Sitze vorgesehen sind, die früher mehr oder weniger gleichmäßig auf alle Parteien verteilt waren. Nun ist es nahezu ausschließlich die SNP. Ob dadurch der schottische Einfluss größer wird bleibt abzuwarten.

      Die Ungerechtigkeit des Wahlsystems steht ebenfalls auf dem Prüfstand. Sollte nicht besser das repräsentative Wahlsystem eingeführt werden, dass jede Stimme berücksichtigt? Dann würden jedoch die jeweiligen Regionen und regionalen Interessen nicht mehr gerecht berücksichtigt. Oder sollte es besser ein englisches Parlament, eine englische Regierung geben, nach dem Vorbild des Schottischen, des Walisischen und Nordirischen? So wie nach dem Prinzip der Bundesländer in Deutschland.

      Nicola Sturgeon hat während des Wahlkampfs immer wieder betont, dass diese Wahl nichts mit der schottischen Unabhängigkeit und dem Referendum des letzten Jahres zu tun hat. Auch jetzt denkt sie nicht an Wiederholung einer solchen Abstimmung. Dafür hat David Cameron versprochen, ein solches Referendum über Verbleib in oder Austritt aus der EU spätestens 2017 abzuhalten, wenngleich in seiner Partei darüber durchaus Uneinigkeit herrscht. Spricht sich das Königreich allerdings gegen Europa aus, wird es unweigerlich ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum in Schottland geben, das den Verbleib in der EU nachdrücklich befürwortet.

      Die Konstellationen sind kompliziert und brisant, David Camerons neue Amtszeit ist ein Tanz auf dem Vulkan, zumal er allein mit dem schottischen Altmeister Alex Salmond und der höchst resoluten, erst 20-jährigen Studentin Mhari Black zwei äußerst unbequeme SNP-Abgeordnete in den kommenden Unterhaussitzungen konfrontiert sein wird.

      Quelle: Der Schottlandberater


      “For where all love is, the speaking is unnecessary. It is all. It is undying. And it is enough.”



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      Die Reformation in Großbritannien

      Von Heinrich VIII bis zur Westminster-Versammlung

      Am Beginn der Reformation in Großbritannien stand, anders als in Deutschland oder der Schweiz, nicht die Suche nach dem wahren Glauben. Bekanntlich trennte der englische König Heinrich VIII die Kirche in seinem Land von Rom, um die Scheidung von seiner Frau Katharina zu ermöglichen. (Yale-Professor Keith Wrightson zum Schicksal seiner dann insgesamt sechs Ehefrauen: „divorced, beheaded, died, divorced, beheaded, survived“.) 1534 wurde der Monarch Englands im „Act of Supremacy“ zum Haupt der Kirche erklärt.

      Während der folgenden Herrschaft Heinrichs gab es erste Gespräche mit lutherischen Theologen. Der Reformator Melanchton war auf der Insel hoch angesehen. Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury, und Staatsmänner wie Thomas Cromwell befürworteten, wenn auch eher vorsichtig, Reformen. Die Theologie und Liturgie der Kirche veränderte sich vorerst jedoch so gut wie gar nicht, was auch die 10 Artikel von 1536 zeigen, die noch ganz römisch-katholisch waren. Allerdings wurde schon gegen die Klöster vorgegangen, so dass um 1540 deren ganzes Eigentum in die Hand der Krone übergangen war. Reliquien- und Bilderkult gingen stark zurück. Ein bedeutender Schritt in Richtung echter Reformation war auch das Erscheinen der „Great Bible“ im Jahr 1539, einer Übersetzung der Bibel ins Englische, die zum Teil auf der Tyndale-Bibel beruhte.

      Eine weitergehende theologische Reform geschah erst unter Heinrichs Sohn Edward VI (1547–1553). Da der König noch ein Kind war, führte Regent Edward Seymour, Herzog von Somerset und Onkel von Edward, die Regierungsgeschäfte; und er trug maßgeblich dazu bei, den theologischen Kurs zu ändern. Unter Leitung von Cranmer wurde die Kirche nach den Grundsätzen der Reformation zügig neugeordnet. Reformatoren wie Martin Bucer, Peter Vermigli und Johannes a Lasko hielten sich mitunter länger in England auf. Protestantische Literatur wie die Schriften des Zürcher Reformators Heinrich Bullinger fanden weite Verbreitung. Früchte der Reformen waren das Book of Common Prayer (1549 und noch eindeutiger protestantisch 1552) und das Bekenntnis 42 Artikel(1552/53). Darin ist durchaus ein lutherischer Einfluss zu erkennen; manche Formulierung wie in der Lehre von Gott und Christus ähneln sehr denen des Augsburger Bekenntnisses. Bei der Prädestination und in der damals unter Evangelischen heftig umstrittenen Frage der Gegenwart Christi im Abendmahl stellte sich die Kirche Englands aber klar auf die Seite der Reformierten (Calvin/Bullinger).

      Nach dem frühen Tod Edwards an Tuberkulose kam seine Halbschwester Maria Tudor an die Macht, Tochter von Heinrichs erster Frau Katharina. Die strenge Katholikin unterdrückte während ihrer Herrschaft 1553–1558 die Reformation. 280 protestantische Märtyrer bezahlten ihren Glauben mit dem Leben, darunter mehrere Bischöfe und sogar Cranmer. Dies brachte ihr den Namen „Blutige Maria“ (Bloody Mary) ein. An die eintausend Engländer gingen ins Exil, vor allem in reformierte Städte wie Straßburg, Zürich, Basel und Emden.

      Unter Elisabeth I, Tochter von Anne Boleyn, setzte sich die Reformation endgültig durch. 1563 erschienen die 39 Artikel, eine Revision der 42 Artikel, die ab 1571 verbindlich eingeführt wurden. Sie sind bis heute das wichtigste Bekenntnis der Anglikanischen Kirchengemeinschaft. Theologisch blieb die Kirche weitgehend reformiert. Kirchengeschichtler Philip Schaff (1819–1893): „Ohne Übertreibung kann behauptet werden, dass die vorherrschende Theologie in der Kirche von England in der zweiten Hälfte des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts calvinistisch war.“ (The Creeds of Christendom)

      Den Puritaner in der Kirche Englands gingen die Reformen jedoch nicht weit genug. Sie setzten sich für eine Gestaltung des gesamten kirchlichen Lebens nach der Hl. Schrift, für eine „Reinigung“ der Kirche (daher auch der Name von lat. purus – rein) ein, wandten sich gegen alle römisch-katholischen und klerikalistischen Elemente (Priestergewänder, Bilderverehrung, kniender Kommunionsempfang usw.) und Lehren. Ins Zentrum der Gottesdienste rückten sie die auslegende Predigt. Der Begriff „Puritaner“ tauchte, anfangs als Spottname, wohl schon um 1560 auf. Die meisten von ihnen waren theologisch Calvinisten, viele Anhänger einer presbyterianischen Kirchenverfassung. Betont wurde der persönliche Glaube und Bekehrung sowie ein Umsetzen von christlichen Grundsätzen in allen Lebensbereichen. Elisabeth machte sich ihre Forderungen jedoch nie zueigen.

      Die Monarchin konnte sich über vier Jahrzehnte an der Macht halten, und das trotz zahlreicher Verschwörungen, gerade auch von katholischer Seite. Schließlich hatte Papst Pius V Elisabeth 1570 als Häretikerin offiziell exkommuniziert und die Untertanen von ihrer Gehorsamsverpflichtung entbunden. Hinzu kam, dass Hunderte katholische Priester heimlich ins Land eindrangen, um die Katholiken im Untergrund zu betreuen und gerade unter den Adeligen für Rom zu missionieren. 1585 erklärte das Parlament es für Hochverrat, wenn ein katholischer Priester englischen Boden auch nur betritt. 1588 konnte der Invasionsversuch durch die Flotte des spanischen Königs Philipp II abgewehrt werden.

      Da die Königin keinen Nachkommen hatte, bestieg der schottische König und protestantisch erzogene Jakob (James) 1603 den Thron und vereinigte erstmals beide Länder. Die Insel sah sich weiter von den katholischen Mächten bedroht, und tatsächlich versuchten englische Katholiken bei der Parlamentseröffnung im November 1605 mit zweieinhalb Tonnen Schießpulver die gesamte Staatsspitze auf einen Schlag zu beseitigen. Der Putsch („gunpowder plot“) schlug fehl und führte zu scharfen antikatholischen Maßnahmen. So blieben den Katholiken bis ins 19. Jahrhundert weite Bereiche des Staatsdienstes verschlossen.

      Jakob I von England und Schottland stand im Grundsatz fest auf dem Boden des reformatorischen Glaubens, hatte persönlich gute theologische Kenntnisse. Er ließ sich aber auf keine weiteren Reformen im Sinne der Puritaner ein. An der bischöflichen Verfassung der Kirche hielt er unbedingt fest. „No bishops, no king!“ lautet sein berühmter Ruf. Die wichtige, die englische Sprache prägende und bis heute bei vielen beliebte King James-Übersetzung der Bibel ins Englische (1611) ist nach ihm benannt.

      Unter Jakobs Sohn Karl (Charles) verschärften sich die Spannungen in Staat und Kirche. Noch stärker als sein Vater strebte der König nach absoluter Herrschaft, ohne Einschränkung durch das Parlament. 1625, im Jahr seiner Thronbesteigung, heiratete er eine Katholikin, eine Prinzessin aus Frankreich, weshalb ihn bald viele für einen heimlichen Anhänger Roms hielten. Hinzu kam, dass er sich von der Lehre der Arminianisten überzeugen ließ, die in der Erlösungslehre deutlich andere Positionen als die Calvinisten vertraten. In England (anders als in den Niederlanden, wo der Namensgeber der Bewegung, Jakob Arminius, bis 1609 lebte) setzten sie sich für die Bischofsmacht ein, betonten Riten und die Sakramente.

      Karl förderte Arminianisten wo er nur konnte und schrieb eine arminianistische Deutung der 39 Artikel vor. 1633 wurde William Laud zum Erzbischof von Canterbury ernannt – ein heißer Anticalvinist, der die Puritaner bald verfolgen ließ und die Herrschaft der Bischöfe als nach göttlichem Recht vorgeschrieben ansah. Innerhalb von acht Jahren wurde eine ganze Kirche theologisch gleichsam besetzt. Im Hinblick auf die Verfassung von Staat und Kirche tendierte der König, so Schaff, zum Tyrann, der Erzbischof zum Papst und Ober-Inquisitor. Karl wollte ohne Parlament regieren, Laud allein mit den Bischöfen. Kanzel und Predigt gerieten bei Laud in den Hintergrund; ganz katholisch war ihm der Altar „der größte Ort der Gegenwart Gottes auf Erden“. In den Augen der Puritaner konnte der Kontrast zu Calvins Genf nicht größer sein. Viele flohen nach Nordamerika.

      Der Versuch, die englische Kirchenverfassung und Liturgie auch in Schottland durchzusetzen, brachte das Fass zum Überlaufen. Hierbei muss beachtet werden, dass die Reformation in Schottland deutlich anders verlief als im südlichen Teil der Insel. Auch im Norden drang die evangelische Lehre bald ein, wurde aber unter Königin Maria Stuart unterdrückt, der Prediger George Wishart 1546 hingerichtet. Wisharts Schüler John Knox (1514–1572) hielt sich als Flüchtling in Genf und Frankfurt auf und wurde zu einem glühenden Anhänger Calvins und der reformierten Lehre. 1559 kehrte er nach Schottland zurück. Schon 1557 begann sich dort im Untergrund, angeführt von einigen Adeligen, eine erneuerte Kirche zu formieren. Unter der Federführung von Knox wurde 1560 das weitgehend calvinistische Schottische Glaubensbekenntnis verfasst und vom Parlament anerkannt. Anders als in England wurde die reformiert-presbyterianische Ordnung durchgesetzt, die Leitung der Kirche durch gewählte Älteste (gr. presbyteros) auf lokaler Ebene bis hin zu regionalen Synoden und der landesweiten Generalversammlung. Eine hierarchische Leitung von oben her durch Bischöfe wurde abgelehnt. 1567 erzwang das Parlament die Abdankung Marias. Der Übergang zur Reformation verlief also zügiger, glatter und konsequenter als in England.

      In Schottland hatte der reformierte Glaube bald breiten Rückhalt in der Bevölkerung. So wundert es nicht, dass der Versuch, dem Land an der eigenen Kirche vorbei eine neue Ordnung aufzudrücken, auf massiven Widerstand stieß. Die Schotten wehrten sich gegen Karl und Bischof Laud und unterzeichneten den „Nationalen Bund“ („National Covenant“, 1638). Darin verpflichteten sie sich feierlich, den reinen reformatorischen Glauben und die Ordnung der Kirche zu verteidigen; die Irrtümer Roms wurden scharf abgelehnt.

      Karl sah dies als Hochverrat an; die Schotten sollten mit Gewalt zur Raison gebracht werden. Die „Bischofskriege“ 1639–40 führten jedoch dazu, dass der Funken auch nach England übersprang. Denn Karl brauchte das dortige Parlament zur Finanzierung seiner Armeen. In den kommenden Jahren spitzte sich in London der Konflikt zwischen Monarch und Parlament zu. Das Parlament zeigte seine Muskeln. Der Aufstand der Katholiken in Irland 1641, seit Jahrhunderten unter englischer Herrschaft, verkomplizierte die Lage noch mehr. Nachdem Karl auch noch eine Art Staatsstreich wagte, mit Soldaten im Parlament auftauchte und vollends zum absolutistischen König zu geraten drohte, brach in England 1642 der Bürgerkrieg zwischen Krone und Parlament los.

      Die anfänglichen Erfolge der royalistischen Armee und deren möglichen Verstärkung durch irisch-katholische Truppen veranlassten die protestantischen Führer des englischen Parlamentes, die Schotten um Unterstützung zu bitten. Man fürchtete konkret eine katholische Besetzung Englands. Die presbyterianischen Schotten sagten zu, den Kampf des Parlaments gegen die „Papisten“ zu unterstützen. Aber da der König schon mit einem Bein auf der Seite Roms stand, sich also als Beschützer der protestantischen Staatskirche in den Augen der meisten völlig diskreditiert hatte, schien nun auch die Stunde gekommen, die Kirchenverfassung zu ändern. Das schottische System der Kirchenverwaltung sollte auch in England übernommen werden, was für die Mehrheit im sogenannten „Langen Parlament“ annehmbar war. Viele von ihnen waren selbst Presbyterianer.

      Schottische Presbyterianer und englische Puritaner verbanden sich 1643 in einem Bund („Solemn League and Covenant“). Dies war praktisch ein Vertrag zwischen England und Schottland, der die Sicherheit der reformierten Religion in Schottland garantierte und die Reformation der Religion in England und Irland „entsprechend dem Wort Gottes und dem Beispiel der am meisten reformiertesten Kirche“ (also der schottischen) sowie die Beseitigung des „Papismus“ und der Bischofsherrschaft in England vorsah. Beide Seiten versprachen, nach einer möglichst weitgehenden Annährung und Angleichung der Kirche in England, Irland und Schottland zu streben.

      Die Westminster-Versammlung und ihre Arbeit

      Um die kirchliche Vereinheitlichung der Länder zu verwirklichen, wurde die Ausarbeitung eines gemeinsamen Bekenntnis, eines Katechismus und einer Kirchenordnung vorgesehen. Dafür berief das Parlament eine Versammlung von Geistlichen und Laien ein. Die Sitzungen fanden in der Kirche von Westminster statt, damals einem Vorort von London; daher der Name „Westminster Assembly“ – Versammlung von Westminster. (Vor der Reformation gehörte die Kirche zu einem Benediktinerkloster, daher der bleibende Name „Abbey“ – Abtei. Den Status einer Kathedrale hatte die Kirche nur kurz im 16. Jhdt. Seit 1560 untersteht die Kirche direkt dem Monarchen, weshalb das Parlament, das 1642/43 faktisch an dessen Stelle trat, der Assembly diesen Versammlungsort zuweisen konnte.)

      Zu beachten ist, dass nur die schottischen Abgesandten von ihrer Kirche delegiert wurden und zwar offiziell nur als Berater. Die englischen Mitglieder bestimmte das Parlament. Dieses legte Vorsitz, Sitzungsdauer und Aufgaben, Bezahlung usw. fest – also den gesamten Arbeitsablauf der Versammlung. Daher ist auch der Begriff „Synode“ nicht passend, denn darunter versteht man eine Versammlung von Gemeinde- und Kirchenvertretern. Die Westminster-Versammlung war eine Art Beratungsgremium des Parlaments, eine Art großer Expertenausschuss. Es muss aber auch betont werden, dass das Parlament selbst volle Rede- und Debattenfreiheit garantierte. In die eigentliche theologische Arbeit mischte es sich nicht ein.

      Die Versammlung bestand aus insgesamt 30 Laien (davon 10 Adlige) und 121 Geistlichen. Dabei repräsentierten die Kirchenvertreter insgesamt vier verschiedene kirchliche Strömungen: Vertreter einer bischöflichen Kirche, darunter der bekannte James Ussher, Erzbischof in Irland. Diese nahmen jedoch zum Teil gar nicht (da sie vom König keine Erlaubnis erhielten) oder nur selten an den Sitzungen teil. Die mit Abstand größte Gruppe bildeten die Presbyterianer, darunter George Gillespie und Samuel Rutherford aus Schottland. Eine kleinere Gruppe waren die „Independents“ oder Kongregationisten, die die Autonomie der Kirchengemeinde betonten. Zu ihnen gehörte Thomas Goodwin, wobei der bekannteste Theologe aus dieser Richtung, John Owen, nicht teilnahm. Schließlich die Verfechter des Erastianismus (nach dem Schweizer Theologen Thomas Erastus), die lehrten, dass in kirchlichen Angelegenheiten wie vor allem der Kirchenzucht der Staat das letzte Wort haben soll, also letztlich eine klare Unterordnung der Kirche unter die Staatsgewalt. Zu ihnen zählte John Lightfoot.

      Die erste Sitzung der Versammlung fand am 1. Juli 1643 in der sogenannten „Henry VII Lady Chapel“ in Westminster Abbey statt. Später zog man mit der Versammlung in die „Jerusalem Chamber of Westminster“ um (s. auch die im Gemälde oben festgehaltene Szene). Die durchschnittliche Zahl der Teilnehmer an den Sitzungen schwankte zwischen 60 und 80 Personen. Bis 1649 tagte man insgesamt über eintausend Mal.

      In den ersten Monaten widmeten sich die Mitglieder der Versammlung der Überarbeitung der Neununddreißig Artikel. Am 12. Oktober 1643 erhielt man jedoch die Weisung des Parlaments, eine Reihe eigener Schriften zu erstellen: In den folgenden vier Jahren schuf die Versammlung eine allgemeine Gottesdienstordnung („Directory of Public Worship“), eine Kirchenverfassung („Form of Presbyterian Church Government“), zwei Katechismen („Westminster Larger Catechism“, „Westminster Shorter Catechism“) und ein neues Bekenntnis („Westminster Confession of Faith“) sowie einige kürzere Dokumente (z.B. „The Sum of Saving Knowledge“, „Directory of Family Worship“). Die ganze Reihe der theologischen Dokumente wird als „Westminster Standards“ bezeichnet. Die Arbeit am Bekenntnis selbst nahm von 1644 bis 1646 zwei Jahre und drei Monate in Anspruch.

      Die einzelnen Abschnitte des Bekenntnistextes wurden in Komitees vorbereitet und dann Satz für Satz, manchmal Wort für Wort, erörtert und diskutiert. Die Protokolle der Sitzungen („Minutes of the Assembly“) geben Aufschluss über die zum Teil intensiven Debatten. Begleitet wurden die Sitzungstage von verschiedenen geistlichen Übungen und Predigten.

      Der Text des Bekenntnisses wurde im Dezember unter dem Titel „The Humbly Advice of the Assembly of Divines“ 1646 dem Parlament übergeben. Dieses forderte die Hinzufügung biblischer Belegstellen in den beiden Katechismen und dem Bekenntnis von Westminster. Nach eingehender Prüfung und einigen Änderungen nahm das Parlament das Bekenntnis 1648 offiziell an (die Katechismen wurden Ende 1647 und im Frühjahr 1648 abgeschlossen). Die schottische Kirche gab dem unveränderten Bekenntnis schon 1647 seinen Segen, weshalb meist auch dieses Jahr als das erste Erscheinungsdatum des Bekenntnisses gewählt wird.

      Aus dem englischen Bürgerkrieg ging das Parlament siegreich hervor, dessen Armee von Oliver Cromwell angeführt wurde. Karl I wurde 1649 hingerichtet, England zur Republik. Cromwell war Independent und ließ in seiner Herrschaft als „Lord Protector“ (bis zu seinem Tod 1658) eine presbyterianische Landeskirche nicht zu. 1660 wurde die Monarchie und 1662 die bischöfliche Ordnung wiederhergestellt. In England kam das Westminster-Bekenntnis also praktisch gar nicht zu Geltung. Anders dagegen in Schottland, wo es das Schottische Bekenntnis ersetzte und endgültig 1690 vom Parlament angenommen wurde. Über die schottischen Auswanderer gelangte das Bekenntnis nach Amerika. Bis heute haben die „Westminster Standards“ Gültigkeit als zentrale Bekenntnisschriften presbyterianischer Kirchen weltweit.

      Die Epoche der Reformation lässt sich nur schwer genau zeitlich abgrenzen. Allgemein gilt das gesamte 16. Jahrhundert als das der Reformation. Der Tod der Reformatoren Luther (1546), und dann vor allem Calvin (1564) und Bullinger (1575) markiert eine Art Wende. Inhaltlich wohl treffender ist der Abschluss der Konfessions- und Lehrbildung durch Bekenntnisse, die dann breite Aufnahme erfuhren. Um 1570 ist hier ein gewisses Ende erkennbar. Orientiert man sich eher an politischen Ereignissen, so stellt sich die Situation in den einzelnen Ländern unterschiedlich dar. Im Deutschen Reich markiert der Augsburger Religionsfriede (1555) einen Abschluss. In anderen Ländern folgten erst die großen konfessionellen Konflikte wie die Religionskriege in Frankreich (Hugenottenkriege 1562–1598) und der jahrzehntelange Befreiungskampf der Niederlande (ab 1568). Spätestens mit dem 30jährigen Krieg (1618–1648) und dem britischen Bürgerkrieg (1642–1651) sowie dem presbyterianischen Westminster-Bekenntnis als dem letzten großen Bekenntnis der Epoche (1647) endet die Reformation in Europa.

      Quelle: Die Freie Welt


      “For where all love is, the speaking is unnecessary. It is all. It is undying. And it is enough.”



      "I wanted ye from the first moment I saw ye. But I loved ye when ye wept in my arms that first night at Leoch. But now...I wake up every day, and I find that I love you more than I did the day before."

      Schottische Währung Ein Pfund ist nicht immer ein Pfund

      Im ganzen Vereinigten Königreich gilt zwar das Pfund als Währung, in Schottland dürfen Geschäftsbanken aber eigene Pfund-Noten herausgeben. Diese müssen jedoch «Titanen» bei der Zentralbank halten.

      Wenn man trotz einem Bündel von Pfundnoten in der Hand in London nicht auf offene Türen und auf Unverständnis trifft, dann liegt dies meist daran, dass man gerade aus dem Gebiet «nördlich der Grenze» kommt. Der Taxifahrer am Londoner Flughafen Heathrow beäugt argwöhnisch die bunte Pfundnote, die so gar keine Ähnlichkeit mit den Geldscheinen der Bank of England aufweist. Der Hinweis, dass dies schottische Pfund seien, macht die Sache nicht besser.

      Schottland und England sind zwar seit mehr als 300 Jahren in herzlicher Zwietracht vereint, doch gewisse Eigenheiten haben überdauert – und sind nicht erst mit der Unabhängigkeitsbewegung in Schottland entstanden. Zu diesen Besonderheiten gehört auch, dass die schottischen Finanzinstitute Bank of Scotland, Royal Bank of Scotland und Clydesdale Bank ihre eigenen Banknoten herausgeben dürfen. In Nordirland dürfen dies übrigens vier Banken tun. Die offizielle Währung Grossbritanniens ist das – englische oder britische – Pfund. Das schottische Pfund kann im ganzen Land akzeptiert werden, muss aber nicht. Ein gesetzliches Zahlungsmittel (mit Annahmezwang) sind die von den schottischen Geschäftsbanken herausgegebenen Scheine nicht. In Schottland ist aber auch das britische Pfund kein gesetzliches Zahlungsmittel, wobei der Begriff in Grossbritannien ohnehin nur bei der Begleichung von Schulden relevant ist. Die schottischen Banken müssen Einlagen bei der Bank of England im vollen Umfang der ausgegebenen Banknoten halten – dabei finden auch 1-Mio.-£-Noten (Giganten) und 100-Mio.-£-Scheine (Titanen) Verwendung, um dem Vertrauen in das schottische Pfund eine materielle Basis zu geben. Damit sind die Scheine mit schottischen Persönlichkeiten und Bauwerken keine Parallelwährung, sondern mehr lokale Folklore. Wie das schottische Währungssystem im Fall der Unabhängigkeit aussehen sollte, steht in den Sternen. Für die Royal Bank of Scotland, Schottlands grösste Bank, war es aber allemal ein Segen, dass die britischen Behörden und Steuerzahler eingeschritten sind, um das Finanzinstitut in der Krise zu retten.

      Quelle: Handelsblatt


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      Schottland will seine wirtschaftlichen Beziehungen zum Iran ausweiten

      Wie der außenpolitische Sprecher der schottischen Nationalisten (SNP), Alex Salmond, in einem Interview mit BBC Radio 4 erklärte, ist Schottland zu einer Erweiterung seiner wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Iran bereit.
      Dabei verwies er insbesondere auf Kooperationen im Bereich der Ölindustrie. Schottland könne seine Erfahrungen zum Vorteil beider Länder einbringen, sagte er. Auch für eine Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft sehe er gute Perspektiven.

      Des weiteren wollen schottische Unternehmen mit dem Iran in den Bereichen Ausbildung, digitale Technologie und Internet kooperieren.
      Salmond wird in naher Zukunft an der Spitze einer Wirtschaftsdelegation nach Teheran kommen.
      Vertreter des in Schottland ansässigen Öl-Konzerns "Amec Foster Wheeler" waren bereits im August mit dem britischen Außenminister Philip Hamond inTeheran zu Gesprächen.

      Quelle: IIran German Radio


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      Parlamentsdelegation aus Schottland reist in den Iran

      Edinburgh(IRNA)- Eine schottische Parlamentsdelegation unter Leitung des Sprechers der Nationalpartei im Parlament wird am Samstag zu Gesprächen mit den iranischen Verantwortlichen in den Iran reisen.

      Auf dem Besuchsprogramm der Delegation stehen die Gespräche mit dem iranischen Parlamentspräsidenten Ali Laridschani , dem Außenminister Mohammad-Dschawad Zarif und dem Vorsitzenden des Parlamentsausschusses für Nationale Sicherheit und Außenpolitik, Alaeddin Boroujerdi.
      Das schottische Parlament übernimmt die Aufgaben der schottischen Legislative.
      Das schottische Parlament hat die Entscheidungsgewalt in den Bereichen, die ihm vom britischen Parlament übertragen wurden, darunter Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft und Justiz. Hier kann das Parlament Gesetze erlassen und hat einen begrenzten Spielraum bei der Festlegung von Steuersätzen. Außerdem ist die schottische Exekutive dem Parlament gegenüber rechenschaftspflichtig.
      Die Delegation wird sich vier Tage in Iran aufhalten.

      Quelle: Iran German Radio


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      EU-Wahlkampf in Großbritannien Schottlands spezielle Brexit-Haltung

      Bis zum Referendum über einen möglichen Brexit dauert es noch Monate. Doch der Wahlkampf hat bereits begonnen. Derzeit liegen die Befürworter eines EU-Verbleibs in den Umfragen vorn. Spannend könnte aber die Schottland-Frage werden.

      Der Countdown bis zum 23. Juni, dem geplanten Termin für den Volksentscheid, läuft - und sowohl die "in"- als auch die "out"-Kampagnen-Macher lassen keine Zeit verstreichen: Bereits am Wochenende sind sie auf den Straßen unterwegs, um die Briten von ihrer jeweiligen Position zu überzeugen.

      Die Wahlkämpfer werden dabei auf viele noch unentschiedene Bürger treffen, denn Umfragen zufolge weiß jeder fünfte bis jeder vierte Brite noch nicht, wie er stimmen wird. So wie diese Frau, die einen Marktstand in Corby betreibt: "Wenn ich höre, welche Vorteile die EU bietet, dann denke ich: okay, besser drin bleiben. Aber dann höre ich die Argumente der anderen Seite und komme ins Schwanken. Ich brauche einfach noch viel mehr Informationen, bevor ich mich entscheide."

      Skepsis in Camerons Partei

      Diese noch unentschlossenen Wähler muss der britische Premierminister David Cameron auf seine Seite ziehen, wenn er den Volksentscheid gewinnen will. In der BBC verteidigte er jene EU-Reformen, die er in Brüssel durchgesetzt hat - auch gegen die Kritik der zahlreichen Euro-Skeptiker in seiner konservativen Tory-Partei.

      Fünf seiner Minister haben sich bereits gegen ihren eigenen Premier gestellt. Sie kämpfen dafür, dass Großbritannien den europäischen Klub verlässt. Diese starke innerparteiliche Opposition macht es für Cameron nicht einfacher: "Natürlich gibt es in der konservativen Partei - genauso wie bei Labour - viele, die denken, wir wären besser dran, wenn wir die EU verließen. Ich meine aber, das Risiko und die Unsicherheit ist zu groß. Es wäre ein Sprung ins Ungewisse."

      Was machen die Schotten?

      Cameron argumentierte erneut, Großbritannien sei sicherer, stärker und wohlhabender als Teil der EU. Der Historiker Timothy Garton Ash warnt bereits: Ein britischer EU-Abschied könnte nicht nur das Ende der Europäischen Union einläuten, sondern auch das Ende des Vereinigten Königreichs. Das zieht auch die pro-europäische schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon ins Kalkül.

      Sollten die Briten insgesamt - anders als die Schotten - mehrheitlich für den EU-Ausstieg votieren, dann wäre die Abspaltung des Nordens wohl unvermeidlich, glaubt Sturgeon: "Sollten wir Schotten für einen Verbleib in der EU stimmen, aber gegen unseren Willen zum Verlassen der EU gezwungen werden, könnten viele sagen: Der einzige Weg, um unsere EU-Mitgliedschaft zu sichern ist, unabhängig zu werden. Das wäre dann unausweichlich."

      Aber auch wenn Sturgeon als Vorsitzende der schottischen Nationalpartei SNP für die Loslösung Schottlands vom Rest Großbritanniens kämpft: Lieber sähe sie es, wenn das ganze Land in der EU bliebe.

      UKIP greift Cameron an

      Dass ein britischer EU-Austritt das Vereinigte Königreich sprengen könnte, scheint der United Kingdom Independence Party (UKIP) egal zu sein. Parteichef Nigel Farage will um jeden Preis raus aus der EU, lieber heute als morgen: "Wir haben eine offene Tür für 500 Millionen EU-Bürger, die Netto-Zuwanderung liegt bei 300.000 - obwohl uns der Premier versprochen hat, es würden nur noch Zehntausende kommen. Darum geht es. Und darum, dass wir jeden Tag 50 Millionen Pfund EU-Beitrag zahlen", kritisiert Farage.

      In einer heute veröffentlichen Umfrage hat - nach dem langen Brüsseler Gipfel und dem Reformdeal - wieder die Pro-EU-Seite die Nase vorn. Die Opposition unterstützt Cameron ebenfalls: Neben der SNP werden auch Labour, die Liberaldemokraten und die Grünen für die EU werben.

      Johnson wirbt für Brexit

      Londons Bürgermeister Boris Johnson hat laut BBC angekündigt, für einen Brexit werben zu wollen. Für seinen Parteifreund Cameron ist dies ein herber Rückschlag. Denn Johnson ist beliebt an der Tory-Parteibasis und gilt als Wahlkämpfer, der ein breites Publikum erreicht.

      Quelle: ARD


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      Cameron wirbt für Verbleib in der EU

      Sollten Briten austreten, wollen schottische Nationalisten erneut Abstimmung über Unabhängigkeit Schottlands

      London – Wenige Stunden nach der Einigung auf EU-Reformen hat der britische Premierminister David Cameron ein Referendum über den Verbleib seines Landes in der Union angekündigt. Er werde dem Parlament den 23. Juni für den Volksentscheid vorschlagen, erklärte Cameron am Samstag in London und bekräftigte, mit den auf dem EU-Gipfel erreichten Zugeständnissen seien die Voraussetzungen für den Verzicht auf den sogenannten Brexit gegeben. Aktuelle Umfragen sehen einen 15-Prozent-Vorsprung gegen einen Austritt. Schottische Nationalisten warnten, sollten sich die Briten für eine Trennung von der EU entscheiden, werde ein neuer Anlauf für eine Abstimmung Schottlands über die Unabhängigkeit vom Königreich folgen.

      Minister für Austritt

      "Wir werden stärker, sicherer und besser in der reformierten Europäischen Union sein", warb der konservative Regierungschef. Er werde mit Herz und Verstand für die EU-Mitgliedschaft kämpfen. Allerdings erklärte einer seiner engsten Mitarbeiter, Justizminister Michael Gove, er werde sich für den Brexit einsetzen. Finanzminister George Osborne und Innenministerin Theresa May wollen dagegen für einen Verbleib kämpfen. Cameron hatte es seinen Ministern freigestellt, sich auf die eine oder andere Seite zu schlagen. Unklar blieb zunächst die Haltung des einflussreichen Londoner Bürgermeisters Boris Johnson. Ihm werden auch Ambitionen nachgesagt, die Nachfolge Camerons antreten zu wollen.

      Knappe Abstimmung erwartet

      Die Wähler sind in der Austrittsfrage gespalten. Nach Angaben des Wettbüros Ladbrokers haben sich nach der Einigung in Brüssel die Gewichte in Richtung der EU-Befürworter verschoben. Demnach besteht jetzt eine 69-prozentige Chance, dass Großbritannien nicht aus der EU austritt. Cameron setzte unter anderem durch, das Großbritannien vom Ziel des weiteren Zusammenwachsens der EU ausgenommen wird. Zudem wurden Großbritannien Ausnahmen bei der Zahlung von Sozialleistungen an Arbeitnehmern aus anderen EU-Staaten eingeräumt. Für die britische Finanzbranche gaben die Chefs der Mitgliedsstaaten bestimmte Garantien ab. Großbritannien trat der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1973 bei. Die Konservativen streiten sich bereits seit drei Jahrzehnten über das Verhältnis zu Europa. Auf der Insel wurde nun aufmerksam registriert, dass der Medienunternehmer Rupert Murdoch Justizminister Gove für seine ablehnende Haltung gratulierte. EU-Befürworter fürchten, dass die Blätter Murdochs eine Kampagne für einen Austritt aus der EU starten könnten.

      Schotten wollen in der EU bleiben

      Schottlands Erste Ministerin Nicola Sturgeon erklärte am Samstag, dass sie einen Verbleib in der EU befürworte. Laut Umfragen will dies die Mehrheit der schottischen Bevölkerung. Falls die Briten im Juni für einen Austritt stimmen, würden "Menschen in Schottland fragen, ob wir uns nicht noch einmal überlegen sollten unabhängig zu werden. Die frühere Vorsitzende der Schottischen Nationalen Partei, Alex Salmond, kündigte an, im Falle eines Austritts Großbritanniens gehe er von einem zweiten Vorstoß für eine Unabhängigkeit Schottlands aus. 2014 war die Partei bei einer Volksabstimmung über eine Loslösung aus dem Königreich mit 55 zu 45 Prozent gescheitert. Umfragen zufolge will eine deutliche Mehrheit der fünf Millionen Schotten in der EU bleiben. Die Engländer, die tendenziell europaskeptischer sind, stellen in dem Land mit 53 Millionen Bürgern aber die große Mehrheit. "Wenn wir entgegen unseren Willens herausgedrängt werden, weil die englische Wählerschaft viel größer ist, dann wird der Druck für ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum nicht mehr zu überwinden sein", sagte Salmond.

      Quelle: derStandard.at


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      Briten gehen auf die Strasse Zehntausende demonstrieren gegen Atomwaffen

      Zehntausende demonstrierten heute inmitten der Metropole London. Sie wollten ihren Unmut gegenüber der Erneuerung des britischen Atomwaffenprogramms öffentlich zur Schau stellen. Am Protestmarsch gegen die in Schottland stationierten Waffen nahm am Samstag sogar die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon teil.
      Veranstalter sprachen von «vielen zehntausend» Teilnehmern; die Polizei machte keine Angaben zur Zahl der Teilnehmenden.
      Auch auf Social Media wurde der Protest unterstützt und dokumentiert.

      Laut einem Bericht der britischen Regierung müsste Grossbritannien über die kommenden 20 Jahren 31 Milliarden Pfund (42,9 Milliarden Franken) in vier neue U-Boote investieren, die mit Atomwaffen bestückt sind. Zusätzlich müssten 10 Milliarden Pfund für unerwartete zusätzliche Ausgaben bereitstehen.

      Quelle: Blick.ch


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