Mit seinem Romandebüt SCHOTTENDISCO entführt der gebürtige Glaswegian David F. Ross seine Leser in die frühen 1980er Jahre. Genauer gesagt in das kleine Küstenstädtchen Kilmarnock im Norden Ayrshires. Mit Witz und Esprit beschreibt er das nicht ganz unkomplizierte Leben einer einfachen, typischen Arbeiterfamilie, deren pubertierender Nachwuchs sich nicht mit der vermeintlichen Ausweglosigkeit ihres Milieus und der wirtschaftlichen Misere, ihrer eigenen wie der des Landes zufrieden gibt und einfallsreich nach möglichen Lösungen sucht.
Die Begeisterung für die Musik dieser Epoche bringt die Protagonisten auf den Gedanken, mittels einer mobilen Diskothek Geld zu verdienen, möglichst ein paar weibliche Fans zu gewinnen und zu versuchen, den gesellschaftlichen Status nachhaltig aufzubessern. Mit jugendlicher Unbekümmertheit und einer gehörigen Portion Elan gehen sie ans Werk, nichtahnend, dass sie dabei dem etablierten regionalen Platzhirschen in Sachen Unterhaltung und Entertainment gehörig in die Parade fahren, welcher daraufhin mit mafiosen Methoden und reichlich krimineller Energie die unerwartet aufkeimende Konkurrenz zu verdrängen sucht.
Spontane Lacher beim Lesen angesichts einer ausgefeilt nuancierten Situationskomik sorgen für die humorigen Elemente des Buches, das aber gleichzeitig auch eine Menge nachdenklicher, ja melancholischer Töne beinhaltet und damit ein wirklich authentisches Bild einer turbulenten Zeit widerspiegelt. Der ältere, beim Militär dienende Bruder wird nämlich zum Einsatz und Kriegsspiel auf die Falkland-Inseln abkommandiert. Margaret Thatcher, wohl umstrittenste Regierungschefin im Vereinigten Königreich, konnte mit den zynischen Aktionen am argentinischen Außenposten erfolgreich von den innenpolitischen Problemen ablenken. David Ross zitiert die >eiserne Lady< entsprechend ein ums andere Mal und verweist im Handlungsablauf auf die unmittelbaren, schicksalhaften Auswirkungen auf die Menschen ihres Landes.
Ross trifft wortgewandt, zuweilen etwas zotig, aber stets ausgesprochen kurzweilig den Nerv der Zeit vor nunmehr bald 40 Jahren. Er weckt durch die zitierten Bands und Musikstücke der Rock- und Pop-Historie beim etwas reiferen Leser eigene Erinnerungen und Erlebnisse an diese Zeit und vermittelt dem jungen Leser, wie es gewesen ist, als man sich noch nicht mit dem Mobiltelefon die Welt auf den digitalen Bildschirm holen konnte und zerbrechliche schwarze Scheiben, die interessanterweise gerade eine Renaissance erleben, für das Erklingen von Musik zwingend notwendig waren.
David F. Ross: »Schottendisco«, aus dem Englischen von Kristian Lutze, Heyne Hardcore, München 2016, 336 Seiten, 14,99 Euro, ISBN 978-3-453-27040-4
Im Monat Mai verlost der SchottlandBerater 5 Exemplare dieses 330-seitigen Debütromans von David F. Ross. Für die Teilnahme an diesem Gewinnspiel hat Wilfried Klöpping, der SchottlandBerater, eine ganz persönliche Bitte. Ihm ist es gelungen, den YouTube-Kanal >Schottland< zu reservieren, aber um auch die entsprechende Webseite (URL) von YouTube zugewiesen zu bekommen, benötigt er insgesamt 500 Abonnenten für diesen Kanal. Er würde sich also darüber sehr freuen, wenn alle Schottlandfreunde und Teilnehmer an seinen monatlichen Gewinnspielen, seinen Schottland-YouTube-Kanal abonnieren würden. Bitte schicken Sie dann - wie gewohnt - einfach eine Email an den SchottlandBerater mit dem Stichwort >Schottendisco - YouTube< unter Angabe Ihrer vollständigen postalischen Anschrift - für den Fall, dass Sie gewinnen! Der Einsendeschluss ist der 31. Mai. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Für Ihre Teilnahme an dieser Aktion geht es hier direkt zu seinem YouTube-Kanal! Für Ihre anschließende Email-Mitteilung zum Gewinnspiel verwenden Sie am besten - wie gewohnt - diese Kontakt-Funktion auf der Webseite des SchottlandBeraters.
Quelle: Der Schottlandberater