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    Es gibt 41 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Auria.

      Lussa Gin – außergewöhnliche Craft-Destillerie auf Jura

      Gin ist in aller Munde! Gerade im >Whisky-lastigen< Schottland schickt sich der klare Wacholderschnaps an, dem >schottischen Gold< zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz zu werden. Überall im Land etablieren sich Mikrodestillerien, die mit pfiffigen Rezepturen und ungewöhnlichen Ingredienzen dem klaren Destillat immer neue und vielfältige Geschmacks- und Aroma-Nuancen abgewinnen. Mit der Lussa Gin Distillery in Ardlussa auf der Insel Jura hat der Boom nunmehr auch eine der abgelegensten und einsamsten Inseln des Landes erreicht. Jura, das vornehmlich durch den Aufenthalt des Autoren George Orwell internationale Bekanntheit genießt, da er in einem einsamen Cottage sein Meisterwerk »1984« verfasste, gehört zu den letzten Wildnis-Regionen Europas

      Schon die Anfahrt zur winzigen Craft-Brennerei im Weiler Ardlussa im Norden der Insel, just dort wo die befestigte Straße mehr oder weniger ihr abruptes Ende findet, trägt zuweilen abenteuerliche Züge. Serpentinen und Haarnadelkurven sind keine Seltenheit, ebenso wenig wie das nur bedingt furchtsame Rotwild, das in seinem Bestand die Einwohnerzahl Juras um ein Vielfaches übertrifft, und neugierig die wenigen passierenden Fahrzeuge beäugt. Ardlussa stellt das nördliche Zentrum Juras mit etwa 30 Einwohnern dar. Drei Damen dort, die sich eng mit der Natur, der Wildheit und der Abgeschiedenheit Juras verbunden fühlen, Alicia MacInnes, Claire Fletcher und Georgina Kitching, hatten die zunächst kühn klingende Idee, hinter den groben Feldsteinmauern eines alten Bauernhofes ebenfalls eine Ginproduktion zu starten.

      Lussa Gin wurde bereits mehrfach für diverse Auszeichnungen nominiert und gewann u.a. bei den »Best Product Awards 2018« in der Kategorie kulinarische Spezialitäten die Goldmedaille. Die Flaschengestaltung übernahm eine bekannte schottische Objektdesignerin. Ein besonderer Clou ist dabei der kleine Ring aus Tweedstoff am Hals der Flasche. Dieser Tweed wird in der Islay Woollen Mill gefertigt. Nach Vereinbarung sind auch Vorführungen durch die Destillerie und die Produktionsanlagen möglich. Für die Festlegung eines Termins sollte man jedoch die ausgesprochen lange Anfahrtsdauer der eigentlich nur gut 42 Kilometer vom Fähranleger in Feolin bis zur Brennerei einkalkulieren. Aber nicht nur der Weg ist das Ziel, der Gin lohnt sich auch!

      Der regionale Aspekt spielt dabei eine herausragende Rolle, verwenden sie doch ausschließlich Kräuter und Gewürze, die auf Jura wachsen oder selbst zu kultivieren sind. Das vergleichsweise milde Klima erlaubt es derzeit 15 verschiedene Pflanzen zur Verwendung für die unterschiedlichen Gin-Varianten anzubauen. Und mit weiteren Bestandteilen wird munter experimentiert. Der eigentliche Destilliervorgang gestaltet sich recht einfach, dauert aber stets gut einen ganzen Tag, denn ein behutsames Brennen bedingt einen sanften, ausgewogenen Geschmack. Am wichtigsten dürfte jedoch das weiche Quellwasser aus dem Lussa Glen sein. Der gesamte Produktionsprozess bis hin zur Abfüllung geschieht in Handarbeit. Die jeweiligen Auflagen sind entsprechend klein, aber genauso begehrt und mittlerweile bei über 50 Verkaufsstellen in Schottland verfügbar.

      Quelle: Der Schottlandberater